1.
Die Grundschule Grundschöttel
Leitidee
Die
Grundschule Grundschöttel setzt sich zum Ziel, jedes Kind nach
seinem individuellen Lerntempo zu fordern und zu fördern und für
die Umsetzung geeignete Lern- und Erfahrungsräume zu schaffen, um
den Schülerinnen und Schülern eigenverantwortliches und
individuelles Lernen zu ermöglichen.
„Individuelles Fördern heißt, jeder
Schülerin und jedem Schüler die Chance zu geben, ihr bzw. sein
motorisches, intellektuelles, emotionales und soziales Potential
umfassend zu entwickeln und sie bzw. ihn dabei durch geeignete
Maßnahmen zu unterstützen (durch die Gewährleistung ausreichender
Lernzeit, durch spezifische Fördermethoden, durch angepasste
Lehrmittel und gegebenenfalls durch Hilfestellungen weiterer Personen
mit Spezialkompetenz).“ (Ela
Eckert in: Hilbert Meyer: Was ist
guter Unterricht?, S. 97)
Dabei
ist uns eine angenehme Lernatmosphäre besonders wichtig, die den
Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, in Ruhe im
Schulalltag anzukommen und ohne Lerndruck ihre Fähig- und
Fertigkeiten weiterzuentwickeln. Jedes Kind entwickelt einen
individuellen Zugang zum Lernen, die Lernfreude und –motivation ist
dabei maßgeblich mit den Interessensgebieten der Schülerinnen und
Schüler verknüpft. Daher versuchen wir den Kindern im Schulalltag
eine Bandbreite an Profilen anzubieten, die verschiedene Lerntypen
ansprechen (z.B. Bewegung, Musik oder soziales und demokratisches
Miteinander).
Schulprofil
Bewegungspausen
und Sport
Die
Grundschule Grundschöttel legt besonderen Wert auf viel Bewegung im
Schulalltag und zwischen den Stunden. Unsere Schülerschaft
profitiert insbesondere von gezielten Bewegungspausen im
Klassenverband und zwischen den Unterrichtsstunden („Flitzepausen
nach der 1. oder 3. Stunde, Bewegungslieder usw.). Einen weiteren
Schwerpunkt bildet der Schwimmunterricht. Dazu bieten wir bereits ab
Klasse 1 eine Wassergewöhnung an. Außerdem findet in Klasse 2 und 3
einmal wöchentlich der Schwimmunterricht statt. Dort haben alle
Kinder außerdem die Möglichkeit, Schwimmabzeichen zu erwerben. Der
großzügige Schulhof mit Schulwäldchen befindet sich im Umbau zu
einem attraktiven Außengelände. Schon jetzt dürfen die Kinder mit
einem eigenen Waldführerschein in der großen Pause auch das
Schulwäldchen betreten und dort aktiv spielen.
Musik
Der
Musikunterricht ist fester Bestandteil in jedem Jahrgang. Eine
Kooperation mit der städtischen Musikschule ermöglicht es den
Kindern, direkt nach Unterrichtsschluss vielfältige Musikinstrumente
kennenzulernen und zu erlernen. Außerdem finden für die Jahrgänge
3 und 4 eine Musical-AG und eine Chor-AG statt.
Leseförderung
Lesen
stellt eine Schlüsselqualifikation in der heutigen
Wissensgesellschaft dar, die entscheidenden Einfluss auf nahezu alle
Lebensbereiche hat. In unserer eigenen Schulbibliothek „Leseland“
können die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Grundschöttel
ihren Leseinteressen nachgehen, in ruhiger Atmosphäre lesen und
Bücher für Zuhause ausleihen. Dazu ist eine Lesestunde in
Kleingruppen einmal pro Woche fest im Unterricht verankert. Auch in
der Schuleingangsphase soll die Lesemotivation mit vielen
verschiedenen Materialien (z.B. LiesMal-Hefte) angeregt und gefördert
werden. Die Schule veranstaltet zudem jährlich einen Vorlesetag mit
zahlreichen Aktionen rund ums Lesen.
Sozialtraining
Die
Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen ist uns ein
besonderes Anliegen. Dazu steht dem Kollegium ein Sozialpädagoge zur
Verfügung, der mit den Kindern regelmäßig ein gezieltes
Sozialkompetenztraining durchläuft. Hier können die Kinder in Ruhe
mit gezielter Moderation Sorgen, Nöte oder Streitigkeiten aus dem
Schulalltag besprechen, nachbereiten und gezielte Strategien zum
Streitschlichten oder zur Konfliktbewältigung erlernen. Auch
Konfliktgespräche unter einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und
Schülern oder im Einzelgespräch in einem vertrauenserhaltenen
Rahmen sind jederzeit möglich.
Kunst
Zusätzlich
zum regulären Kunstunterricht bietet unsere Schule immer wieder
Aktionstage zu den verschiedenen Jahreszeiten (Frühlingsbasteln,
Adventsbasteln) an, an denen die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe
der Eltern die Möglichkeit haben, aufwendigere Bastelaktionen zu
verwirklichen. Unsere Schuleingangswand (Eingang links) wird dabei im
Schuljahr von jedem Jahrgang im Wechsel zu einem selbstgewähltem
Thema geschmückt.
Demokratisches
Miteinander
Die
Grundschule Grundschöttel legt Wert auf ein demokratisches
Miteinander. Wünsche, Anregungen und Kritik dürfen von den
Schülerinnen und Schülern jederzeit geäußert werden. Im
Klassenrat werden soziale Probleme gemeinschaftlich gelöst und
Vereinbarung zum Miteinander getroffen. Ab Klassenstufe 3 werden
Klassensprecher gewählt, die besondere Aufgaben im Gemeinwesen
Schule übernehmen.
Mediale
Ausstattung
Digitale
Medien sind im Unterricht in allen Fächern fest verankert. Dazu
nutzen wir Smartboards mit Internetzugang sowie unseren Computer- und
TV-Raum und integrieren Filme, digitale Bilderbücher,
Internetrecherchen, Computerlernprogramme etc. fest in den
Unterricht. Im Rahmen des Digitalpaktes profitiert auch unsere Schule
zukünftig mit der Ausstattung weiterer medialer Hardware und den
entsprechenden Fortbildungen.
Förderung
„Deutsch als Zweitsprache“
Alle
Schülerinnen und Schüler unserer Schule sollen aktiv am Unterricht
teilnehmen können und gleichberechtigte Mitglieder im Klassenverbund
sein. Hierfür ist es notwendig, dass Kinder mit
Migrationshintergrund und neu zugezogene Schülerinnen und Schüler
gezielte Förderung im Rahmen eines zusätzlichen DaZ-Unterrichts
(Deutsch als Zweitsprache) erhalten. Dazu stehen der Schule
zusätzliche Lehrkörper zur Verfügung, welche die Kinder 6 Stunden
pro Woche in Kleingruppen gezielt in Hörverstehen, Leseverstehen und
im aktiven Schreibprozess unterstützen.
Schule und Umgebung
In
der Grundschule Grundschöttel leben und lernen derzeit 215
Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Nationen. Aus der
durchgängig dreizügigen Grundschule wurde in den letzten
Jahren eine Schule mit 9 Klassen. Die Klassen 1 bis 3 sind zweizügig,
die Klasse 4 ist dreizügig. Im kommenden Schuljahr werden zwei neue
Eingangsklassen gebildet.
Mit
Beginn des Schuljahres 04/05 wurde die Schule zur „Offenen
Ganztagsschule“. In mehreren themengestalteten Räumen werden
derzeit 109 Ganztagskinder betreut. Davon nutzen die meisten Kinder
die Betreuung von 11.30 Uhr bis 16.00 Uhr („Kings“ mit
Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen und Spielzeit). Eine kürzere
Betreuungszeit ist ebenfalls möglich, die „Kids“ werden bis
13.15 Uhr betreut.
Zeitnah
beginnt die Umgestaltung unserer Schule zur barrierefreien Schule
sowie des Schulhofs. Es entsteht ein moderner großer Spielplatz für
kleine und große Kinder und Jugendliche. Das Schulwäldchen hinter
der Schule kann dann wieder als grünes Klassenzimmer genutzt werden.
Unsere
Schule liegt in einem verkehrsberuhigten Wohngebiet, das den Kindern
einen sicheren Schulweg ermöglicht. Daher legen wir auch besonderen
Wert darauf, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Schulweg
weitestgehend allein und selbstständig beschreiten. Um die
Steinkampstraße vor Schulbeginn und nach Schulschluss auch weiterhin
mit so wenig Fahrzeugen wie möglich zu belasten, bitten wir sie, ihr
Kind schon vor der Einschulung mit dem Schulweg vertraut zu machen.
Gefahren und Besonderheiten können mit dem Kind bereits besprochen
werden und zur Übung der Schulweg gemeinsam begangen werden. Kinder,
dessen Schulweg nur mit dem Auto zu bewältigen ist, können an einem
fußläufigen Haltepunkt entlassen werden und die letzten Meter zu
Fuß zur Schule laufen. Die schraffierten Linien direkt vor dem
Schulgelände müssen in jedem Fall für den Busverkehr und
Rettungsfahrzeuge freigehalten werden.
Schulordnung und vereinbarte Maßnahmen
Die
Schulordnung wurde 2014/2015 von einer Arbeitsgruppe aus Eltern und
Lehrkräften gemeinsam erarbeitet und im Lehrerkollegium sowie in der
Schulkonferenz mit Elternvertretern vorgestellt und gemeinsam
beschlossen.
Schulordnung
Grundschule Grundschöttel
Wir
alle haben ein Recht auf
-
ein
respektvolles Miteinander
-
einen
Schulbesuch ohne Angst
-
ungestörtes
Lernen und Unterrichten
-
Schutz
unseres persönlichen Eigentums.
Deswegen
müssen wir uns alle an Regeln und Pflichten halten
-
Wir
gehen freundlich miteinander um, helfen einander und grenzen
niemanden aus!
-
Wir
lösen Konflikte friedlich!
-
Wir
halten uns an die Stopp-Regel!
-
Wir
verhalten uns in der Schule so, dass wir andere nicht stören!
-
Wir
halten uns an die Klassenregeln!
-
Wir
gehen sorgfältig mit dem Eigentum der Schule und der anderen um!
In
meiner Schule gibt es viele verschiedene Bereiche, für die es
besondere Regeln gibt. Wir lernen die Regeln in der Schule kennen und
ich werde mich an diese Regeln halten.
Verhalten
im Gebäude:
-
Ich
gehe langsam und leise durch das Schulgebäude.
-
Ich
gehe mit meinen Sachen und denen der anderen sorgfältig um. Deshalb
mache ich nichts kaputt und lasse Dinge, die mir nicht gehören, an
ihrem Platz.
-
Gefährliche
oder wertvolle Gegenstände (Feuerzeug, Streichhölzer, Messer,
Nintendo,...) lasse ich immer zu Hause.
-
Müll
werfe ich in den Abfalleimer.
-
Ich
verlasse die Toilette sauber und ordentlich.
Pause:
-
Nach
dem Pausenzeichen gehe ich sofort auf den Schulhof und bleibe dort.
-
Auf
dem unteren Schulhof darf ich nur in der ersten Pause spielen.
-
Fußball
spiele ich nur auf dem unteren Schulhof oder auf dem Fußballfeld
vor der Torwand. Ich beachte den Fußballplan.
-
Ich
nehme Rücksicht auf andere beim Spielen. Ich werde niemanden
beleidigen, bedrohen oder anspucken. Ich mache nichts, was anderen
weh tun kann.
-
Ich
werfe auf keinen Fall mit Gegenständen, Stöcken, Steinen oder
Schneebällen.
-
Meine
eigenen Spielsachen lasse ich zu Hause. Besondere Ausnahmen werden
mit den Lehrkräften abgesprochen.
-
Nach
dem Klingeln zum Pausenende stelle ich mich mit einem Partner am
Treffpunkt meiner Klasse auf und warte dort auf meinen Lehrer.
(Nachtrag 2019: Nach dem Klingeln zum Pausenende gehe ich
unverzüglich selbstständig ins Schulgebäude).
-
In
der Regenpause bleibe ich in meiner Klasse. Im Gebäude spiele ich
nur Spiele, die andere nicht stören oder gefährden.
OGS/
Hausaufgaben:
-
Nach
dem Essen warte ich leise auf dem Betreuungsflur bis ich vom
jeweiligen Lehrer abgeholt werde.
-
Ich
gehe leise durch das Gebäude zum Klassenraum.
-
Ich
achte darauf, dass ich meine Materialien vollständig dabei habe, so
dass ich sofort mit den Hausaufgaben anfangen kann.
-
Ich
setze mich möglichst alleine an einem Tisch.
-
Ich
arbeite ruhig und konzentriert.
-
Wenn
ich Fragen habe oder fertig bin, melde ich mich.
-
Zuerst
lasse ich meine Hausaufgaben vom Lehrer oder der Betreuung
abzeichnen, danach packe ich meine Sachen ein und verlasse leise den
Klassenraum und gehe auf direktem Wege zurück in die OGS.
-
Wenn
ich mit meinen Hausaufgaben fertig bin und noch nicht in die OGS
gehen kann, warte ich und beschäftige mich leise an meinem Platz.
Schwimmen:
-
Ich
stelle mich unten neben der Treppe auf.
-
Ich
betrete leise die Schwimmhalle, Schuhe bleiben im Flur vor der
Umkleidekabine.
-
In
den Umkleidekabinen verhalte ich mich ruhig und ziehe mich zügig
um.
-
Ich
bringe immer meine Schwimmsachen mit. Weite Badeshorts sind nicht
erlaubt!
-
Ich
warte in der Umkleidekabine, bis ich abgeholt werde.
-
Ich
dusche vor dem Schwimmen (mit Duschgel) und lasse das Duschgel in
der Dusche!
-
Ich
gehe langsam im Schwimmbad.
-
Ich
nehme Rücksicht auf andere Schwimmer und Nichtschwimmer.
-
Kein
Kind sollte im Wasser wegen mir Angst haben müssen.
-
Vor
dem Umziehen dusche ich mich nur kurz ab.
Sporthalle:
-
Ich
bringe immer meine Sportsachen mit!
-
Vor
dem Sportunterricht stelle ich mich am verabredeten Platz auf und
warte ruhig, bis ich abgeholt werde.
-
Ich
stelle vor den Umkleidekabinen ordentlich meine Straßenschuhe ab.
-
In
der Umkleide verhalte ich mich leise und ziehe mich zügig um. Meine
Kleidung lege ich ordentlich auf die Bank.
-
Ich
betrete erst die Turnhalle, wenn der Lehrer es erlaubt!
-
Ich
befolge die Anweisungen der Lehrerin und nehme Rücksicht auf andere
Mitschüler. Ich gehe nicht unerlaubt an Geräte, Matten oder Seile.
-
Ich
verlasse das Gebäude erst, wenn ich dazu aufgefordert werde!
Bus:
-
Ich
stelle mich mit einem Partner unten neben der Treppe auf dem
Schulhof auf.
-
Ich
steige ohne zu drängeln in den Bus ein und setze mich zügig hin
(„Popo auf den Sitz, Rücken an die Lehne, Tasche auf dem Schoß“).
-
Wenn
es Anschnallgurte gibt, schnalle ich mich an.
-
Während
der Fahrt darf ich leise mit meinem Nachbarn sprechen, damit der
Busfahrer nicht von lauten Geräuschen abgelenkt wird und sich auf
das Fahren konzentrieren kann.
-
Im
Bus darf ich nicht essen und trinken.
-
Ich
befolge die Anweisungen der Lehrer und des Busfahrers.
-
Ich
stehe erst von meinem Sitz auf, wenn der Bus am Ziel angehalten hat.
-
Ich
steige ohne zu drängeln aus dem Bus aus.
Das Team der Grundschule Grundschöttel
Das
Kollegium der Grundschule Grundschöttel besteht derzeit aus 19
Personen. Darunter 15 Lehrerinnen und Lehrer, ein Sozialpädagoge,
eine Sonderpädagogin, ein Sonderpädagoge und eine
Lehramtsanwärterin. Außerdem werden einzelnen Klassen durch
Integrationskräfte unterstützt, die einzelne Schülerinnen und
Schüler im Schulalltag begleiten.
2.
Schulkultur
Kooperation und Kommunikation
Die
Zusammenarbeit mit unserer Elternschaft ist uns besonders wichtig. In
den Elternabenden der jeweiligen Klassenstufen möchten wir unsere
Arbeit transparent gestalten und die pädagogischen Ziele und
Leitideen erläutern. Für Fragen, Wünsche, Kritik oder Anregungen
stehen den Eltern die zuständigen Lehrkräfte jederzeit auf Anfrage
für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Ein Elternsprechtag,
indem die Eltern die Möglichkeit bekommen, über den Lern- und
Entwicklungsstandes ihres Kindes individuell mit dem Klassenlehrer/
mit der Klassenlehrerin zu sprechen, findet 2-mal im Schuljahr statt.
Darüber hinaus wird in jeder Klasse ein/e
Elternpflegschaftsvorsitzender/e (plus Vertretung) von den Eltern
gewählt, der/ die ein Bindeglied zwischen Eltern und Lehrkraft im
Bereich Kommunikation und in ausgewählten Aktionen bilden soll. Die
Elternvertreter treffen sich zudem zwei Mal jährlich in der
Schulkonferenz, in der Vertreter aus Eltern- und Lehrerschaft zu
gleichen Teilen Beschlüsse für die gesamte Schule besprechen und
verabschieden. Zugezogenen Eltern können auf Anfrage ein externer
Übersetzer für persönliche Gespräche zur Seite gestellt werden.
Außerdem arbeiten wir in enger Kooperation mit dem Jugendamt sowie
der Erziehungs- und Familienberatungsstelle. Hilfesuchende Eltern
können jederzeit auch das Gespräch für den Erstkontakt mit einer
außerschulischen Beratungsstelle suchen.
Feste und Projekte
Das
schulische Miteinander mit Kindern, Eltern und Lehrkräften möchten
wir mit verschiedenen Festen und Aktionen feiern. Alle 2 Jahren
veranstalten wir dazu ein großes Sommerfest (unter verschiedenem
Motto), welches Kinder, Eltern und Lehrkräfte zu verschiedenen
Spielen, Essen und Trinken und zum gemeinsamen Miteinander einladen
soll. Auch das Zirkusprojekt, indem die Kinder in einer Projektwoche
für eine gemeinsame Aufführung geprobt haben, fand unter allen
Beteiligten großen Zuspruch. Jährlich richten wir auch ein Sport-
und Spielefest auf dem Sportplatz Harkortberg aus, bei dem die
Schülerinnen und Schüler für eine Urkunde ihr Bestes geben. Kurz
vor den Weihnachtsferien fahren die Klassenstufen 1 und 3 sowie 2 und
4 jeweils im Wechsel zum Eislaufen oder ins Theater (in das jeweilige
Weihnachtsstück). In Kooperation mit den örtlichen Kirchenverbänden
laden wir die Kinder jährlich zu einem ökumenischen Einschulungs-
und Weihnachtsgottesdienst ein, welchen die Kinder mitgestalten und
woran sie aktiv teilnehmen können. Mit Hilfe der Eltern wird zudem
in jedem Schuljahr das Advents- und Frühlingsbasteln organisiert und
durchgeführt, wo die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit
bekommen, sich in einer „aufwendigeren“ Arbeit einem Kunstprojekt
zu widmen. Auch Karneval wird an unserer Schule traditionell im
Klassenverband in Verkleidung gefeiert. Zusätzlich gibt es für jede
Klasse noch eigene individuelle Feste und Aktionen, bei denen die
Eltern herzlich dazu eingeladen sind, sich an ihrer Planung und
Durchführung zu beteiligen.
Klassenfahrten
Außerhalb
der Schulzeit begegnen sich Schülerinnen und Schuler und Lehrer auf
eine andere Art und Weise. Klassenfahrten stärken den Zusammenhalt
der Klasse und verschaffen ein bleibendes Erlebnis rund um die Themen
Teamwork, Vertrauen und Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft.
Die Kinder der Grundschule Grundschöttel fahren 1-2 Mal im Laufe
ihrer Grundschulzeit auf Klassenfahrt. Dabei können die Jahrgänge
ganz individuell das Programm und den Ort der Klassenfahrt festlegen.
In Klasse 4 ist die Klassenfahrt obligatorisch, teilweise fahren
einzelne Klassen bereits in der 2. Klassenstufe auf eine verkürzte
Klassenreise in unmittelbarer Umgebung.
3.
Lehren und Lernen
Allgemeine Grundsätze
Auf
selbstständiges Lernen ist heute jeder Mensch, egal welchen Alters
und welcher Vorbildung, angewiesen. Der Wandel zur
Wissensgesellschaft, in der Wissen zur zentralen Ressource einer
Gesellschaft geworden ist, fordert von jedem und jeder Einzelnen,
sich immer wieder auf neue Lernprozesse einzulassen. Das in der
Schule einmal erworbene Wissen reicht nicht aus, um künftigen
Anforderungen im Beruf und im Alltag gerecht zu werden. Von dieser
Voraussetzung ausgehend erhält das selbstständigen Lernens eine
besondere Bedeutung. Entsprechend wird der Stellenwert der
Lernkompetenz oder des „Lernen Lernens“ als
Schlüsselqualifikation in allen aktuellen Curricula betont.
Kinder
sind erfahrene Lerner
Kinder
sind, wenn sie in die Schule kommen, bereits sehr erfahrene Lerner.
Kinder lernen schon in sehr jungem Alter aus eigenem Antrieb, aus
eigener Neugier, aus eigenem Interesse. Sie eignen sich Fertigkeiten
und Wissen an, zum Teil unter Rückgriff auf Anleitung, zum Teil aber
auch ohne explizite Hilfe – im probierenden Handeln, im Mit-Tun
oder in der Aushandlung mit anderen Kindern. Die Gelegenheiten zum
Lernen stellt die Umwelt zur Verfügung, in der Kinder aufwachsen.
Wir gehen davon aus, dass eine anregungsreiche und fürsorgliche
Umwelt Kinder in ihrem natürlichen Lernbedürfnis unterstützt und
auf diese Weise vielseitig zu ihrer Entwicklung beiträgt.
Kinder
brauchen selbstständiges Lernen
Selbstständiges
Lernen zeichnet sich dadurch aus, dass die Motivation zum Lernen und
auch der Wille zum Lernen gegeben sind, was sich bei der Überwindung
von möglichen Hindernissen und Schwierigkeiten als durchaus günstig
erweist. Selbstbestimmtes Lernen ist mit einem hohen Engagement des
Lernenden verbunden, was zu einer breiten Aktivierung vorhandener
Ressourcen führt, möglicherweise auch zur Entdeckung bisher
ungenutzter Potenziale. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Lernende das Ziel des Lernens selbst bestimmt und weitgehend den
Prozess auch selbst steuert. Die Fähigkeit, sich selbstständig
Wissen anzueignen, Lernprozesse selbst zu initiieren, zu planen,
erfolgreich zu organisieren und zu regulieren, und zwar individuell
und in Kooperation mit anderen ist Ziel des selbstständigen Lernens.
Kinder brauchen die Fähigkeit des selbstständigen Lernens, um die
ihr Leben begleitenden immer neuen Lernanforderungen meistern zu
können. Nicht nur aus dieser Zielperspektive lässt sich die
Bedeutung des selbstständigen Lernens begründen.
Merkmale
selbstständigen Lernens:
-
Schüler
arbeiten weitgehend selbstständig – d.h. ohne die direkte
Instruktion der Lehrkraft.
-
Sie
können aus mehreren Lernangeboten auswählen.
-
Sie
arbeiten gleichzeitig an unterschiedlichen Aufgaben.
-
Die
Lernaufgaben sind interessen- und leistungsdifferenziert.
-
Die
Aufgaben werden allein, zu zweit oder in kleinen Gruppen bearbeitet.
-
Ergebnisse
können mit Hilfe von Lösungsblättern selbst oder gegenseitig zu
zweit korrigiert werden.
Methoden
des selbstständigen Lernens:
Im
Offenen Unterricht
ist das selbstständige Lernen durchgängiges Unterrichtsprinzips. Es
bezieht sich also nicht bloß auf den Bereich des Übens und Lernens,
sondern beispielsweise auf die selbstständige Erarbeitung von
Inhalten durch forschendes und entdeckendes Lernen und die
Einbeziehung außerschulischer Lernorte. Im Projektunterricht
stehen ebenfalls der
Realitätsbezug des Lernens im Vordergrund sowie das Lernen mit Kopf,
Herz und Hand. Die Ergebnisse eines Projekts sind anfassbare
Produkte, beispielsweise Broschüren, Plakate oder Spiele. Im
Werkstattunterricht
bearbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig
unterschiedliche Aspekte eines übergreifenden Themas. Dadurch, dass
einzelne Schüler Experten für bestimmte Bereiche sind, spielt der
Gedanke der „Schüler als Lehrende" hier eine wichtige Rolle.
Stationenlernen
ist eine weitere Möglichkeit
des selbstständigen Lernens. Nach dem Prinzip des „Zirkeltrainings"
laufen die Schülerinnen und Schüler nacheinander verschiedene
vorbereitete Lernstationen an. Eine Selbstkontrolle oder die
Kontrolle durch den Lehrer oder Mitschüler sind möglich. Die Arbeit
mit Wochenplänen
bezieht sich auf unterschiedliche Zeiträume (eine bis mehrere
Unterrichtsstunden pro Tag). In den Wochenplänen sind Aufgaben zur
selbstständigen Arbeit formuliert. Eine Selbstkontrolle oder die
Kontrolle durch den Lehrer oder Mitschüler sind auch hier möglich.
Der
Begriff Freiarbeit wird
verwendet für verschiedene Formen des selbstständigen Lernens. Im
ursprünglichen Sinne wird darunter ein thematisch weniger
zielgerichtetes Lernangebot im Klassenraum verstanden, das nicht
unbedingt einem bestimmten Fach zugeordnet ist, aus dem die
Schülerinnen und Schüler frei auswählen können. Häufig handelt
es sich dabei um Lernangebote zum Üben und Wiederholen, möglich
sind ebenso kleine projektorientierte Aufgaben. Ebenso vielfältige
Aufgaben und Lernangebote können als Lernkartei
präsentiert werden. Das
Typische der Lernkartei besteht darin, dass in der Regel jede Karte
nur einmal vorhanden ist und von mehreren Schülern nacheinander
bearbeitet werden kann. Andere Lernkarteien eignen sich
besonders, um individuell Faktenwissen zu trainieren. Diese sind in
der Regel so aufgebaut, dass auf der Vorderseite eine Frage und auf
der Rückseite der Karte die jeweilige Antwort steht. Besonders
geeignet ist diese Form der Lernkartei, wenn sie nach dem
5-Fächer-Prinzip verwendet wird: Gewusster Stoff wandert jeweils ein
Fach weiter.
Eine
zeitgemäße Form des selbstständigen Lernens ist die Arbeit
mit PC und im Internet, die auch
an unserer Schule eingesetzt wird.
Die
Lehrerrolle und das selbstständige Lernen der Schüler
In
einem Unterricht, in dem Kinder selbstständig lernen, ändert sich
auch die Rolle des Lehrers. Es geht nicht mehr darum, den Schülern
die Unterrichtsinhalte zu vermitteln sondern vielmehr darum, ihnen
geeignete Lernfähigkeiten an die Hand zu geben, damit sie
selbstständig lernen können.
Statt…
-
Lernziele
zu begründen, muss der Lehrer die Schüler darauf vorbereiten, dass
sie sich selbst die Bedeutung ihrer Lernziele bewusst machen.
-
Motivation
aufzubauen, muss der Lehrer die Schüler dazu bringen, sich selbst
zu motivieren.
-
die
Lernhandlung zu planen und durchzuführen, muss der Lehrer die
Schüler befähigen, eigenes Lernen vorzubereiten
und durchzuführen.
-
den
Lernfortschritt zu überprüfen, muss der Lehrer die Schüler
befähigen, ihren Lernfortschritt selbst zu beurteilen.
-
Lernstrategien
bei Problemen zu steuern, muss der Lehrer die Schüler darauf
-
vorbereiten,
selbst alternative Lernstrategien zu wählen.
-
den
Lernprozess und das Ergebnis zu beurteilen, muss der Lehrer die
Schüler befähigen, den eigenen Lernprozess und das
Ergebnis selbst realistisch beurteilen zu können.
Unsere Schuleingangsphase
In
der Schuleingangsphase lernen die Schülerinnen und Schüler
jahrgangsgebunden den Lernstoff der Klassen 1 und 2. Ziel ist es, die
Schülerschaft so gut wie möglich zu fördern und die Heterogenität
der Kinder stärker zu berücksichtigen. Dazu sollen für die
Schülerinnen und Schülern verschiedene Formen der
Individualisierung und Differenzierung realisiert werden. Auf Basis
einer Lernstandsdiagnose sollen Förder- und Entwicklungspläne für
einzelne Kinder oder Schülergruppen konzipiert werden, um sowohl
außerhalb des Klassenverbandes individuell in Kleingruppen als auch
binnendifferenziert innerhalb der Klasse gemeinsam im
entwicklungsgerechten Tempo zu arbeiten. Dabei sollen das
selbstgesteuerte und das angeleitete Lernen in einem ausgewogenen
Verhältnis stehen. Die Schülerinnen und Schüler haben min. ein bis
max. 3 Jahre Zeit, die Schuleingangsphase zu beschreiten, ohne dass
eine längere Verweildauer als „Klassisches Sitzenbleiben“
dokumentiert wird. In der Schuleingangsphase erhalten die Kinder ein
Berichtzeugnis, in dem zu jedem Fach sowie zum Arbeits- und
Sozialverhalten verschiedene Kriterien angekreuzt und ggf. erläutert
werden.
Wie
kann ich mein Kind in der Schuleingangsphase unterstützen?
Das
Lesen und Schreiben lernen steht in der Schuleingangsphase an
zentraler Stelle. Beim Erlernen der Buchtstaben ist es wichtig, dass
von Beginn an auf die Einhaltung der richtigen Schreibweise (meist
den Buchstaben von oben nach unten schreiben) geachtet wird. Falls
noch keine korrekte Stifthaltung vorliegt, kann dem Kind eine
Schreibhilfe aus Gummi für den Bleistift die Haltung erleichtern.
Beim Formulieren erster Wörter ist das Kind noch stark auf das
Lautieren und das anschließende Zuordnen eines geschriebenen
Buchstabens bedacht, so dass von einer rechtschriftlichen Korrektur
abzusehen ist. Erst wenn das Kind den gehörten Laut automatisiert
dem richtigen Buchstaben zuordnen kann (Ende der ersten Klasse),
können erste Hilfen zum rechtschriftlichen Schreiben gegeben werden.
Die Schreibmotivation der Schülerinnen und Schüler bildet ein
grundlegendes Fundament für den Lernerfolg im Fach Deutsch. Daher
ist es ungemein wichtig, dass Schüler zu Beginn ihres
Schreibprozesses zunächst unbeschwert schreiben dürfen. Eine
ständige Verbesserung würde im Widerspruch dazu stehen!
Wissenschaftliche Studien beweisen, dass sich falsche Schreiweisen
nicht einprägen, sondern die erkannte Regelhaftigkeit in der Sprache
zu einer richtigen Schreibweise führen. In der 2. Klasse steht dann
der Fokus auf der Erarbeitung und Erkennen rechtschriftlicher Regeln.
Der grammatikalische Unterricht in der 2. Klasse bildet das Fundament
für die spätere Leistung im Bereich „Rechtschreibung“. Nur wenn
diese im Unterricht erlernt worden sind, sollten Eltern ihre Kinder
auf diese Regel bei falscher Schreibweise hinweisen. Dennoch können
sie als Elternteil von Beginn an darauf achten, dass auch kleine
Buchstaben Verwendung finden und schwierige Wörter ganz langsam Laut
für Laut vorsprechen bzw. das Kind zum langsamen Vorsprechen
animieren. Auch das „Klatschen“ eines Wortes, also die Einteilung
in Silben hilft dem Kind, die einzelnen Laute eines Wortes besser
herauszuhören und bildet eine Vorstufe zu späteren
rechtschriftlichen Regeln (z.B. doppelte Konsonanten). In der ersten
Klasse ist es ebenfalls wichtig, dass alle Konsonanten als einzelner
Laut vorgesprochen werden. Das B sollte beispielsweise nicht „Be“
sonder „b“ ausgesprochen werden (Andernfalls würden Kinder das
Wort Ente z.B. „NT“ schreiben). Beim Lesen lernen ist das
Aneinanderschleifen der Buchstaben für die meisten Schülerinnen und
Schüler zunächst eine große Hürde und muss mit Übung
automatisiert werden. Als Elternteil können sie im häuslichen
Rahmen eine angenehme Leseatmosphäre schaffen und mit dem Kind in
kurzen (nicht zu überfordernden) Übungssequenzen das Lesen üben.
Geduld und Verständnis sollten dabei immer für Leseanfänger
aufgebracht werden.
Im
Fach Mathematik müssen die Mengenangaben erst einmal der richtigen
Zahl (und Schreibweise) zugeordnet werden. Das Rechnen durch Abzählen
(z.B. an den Fingern oder die Zahlenreihe im Kopf vorsagen) gehört
für die meisten Kinder in der ersten Klasse als eine Stufe der
Strategiebewältigung dazu. Dennoch sollten sie ihr Kind immer darin
bestärken, die Aufgabe anders als mit Abzählen zu bewältigen und
die Rechenschritte (egal, wie kompliziert sie ihnen erscheinen) zu
verbalisieren. Wichtig ist, dass man keinen bestimmten Rechenweg
(z.B. immer bis zur 10 ergänzen) dem Kind vorgibt, sondern das Kind
eigene Strategien zur Lösung der Aufgabe entwickeln lässt. Dabei
spielen alle Zahlzerlegungen der 10 (0+10, 1+9, 2+8, 3+7 etc.), die
Bündelung der 5 (5+0, 5+1, 5+2 etc.) und die Verdopplungsaufgaben
(1+1, 2+2, 3+3 etc.) eine entscheidende Rolle. Aus diesen
Kernaufgaben lassen sich dann Rechenstrategien entwickeln, die dem
Kind dabei helfen, sich langsam vom zählenden Rechnen zu lösen. In
der 2. Klasse wird der Zahlenraum bis 100 erweitert, so dass dort für
zählende Rechner erhebliche Schwierigkeiten auftreten können.
Aufgabe der Lehrbücher ist es, die verschiedenen Rechenwege
kennenzulernen, damit die Kinder sich ihren individuellen Rechenweg
erarbeiten und diesen verinnerlichen können. Sollten sie merken,
dass ein vorgegebener Rechenweg für ihr Kind nicht praktikabel ist
und ihr Kind eine andere Strategie problemloser anwenden kann (außer
Abzählen), dann können diese Aufgaben mit Absprache der
Klassenlehrerin übersprungen werden. Ein Bespiel, die Aufgabe 7+8
kann auf verschiedenen Wegen gelöst werden, z.B.
7+3+5 (Zerlegung
der 10 und der 5)
8+2+5 (Zerlegung
der 10 und der 5)
7+7+1
(Verdopplungsaufgaben)
8+8-1
(Verdopplungsaufgaben)
Die
Verbalisierung der verschiedenen Rechenwege hilft dem Kind, sich
eigene Rechenstrategien zurechtzulegen und diese zu verinnerlichen.
Die Klassen 3 und 4
In
den Klassenstufen 3 und 4 werden die Kompetenzerwartungen an die
Schülerinnen und Schüler erweitert. Aufsätze und Klassenarbeiten
gehören nun zum Alltag ihres Kindes. Die Gesamtstundenanzahl pro
Schuljahr steigt kontinuierlich mit der jeweiligen Klassenstufe. Die
Zeugnisse werden ab dem ersten Halbjahr der 3. Klasse mit Noten
versehen. Mit dem Halbjahreszeugnis der Klasse 4 erhalten die Eltern
eine Empfehlung für den weiteren Bildungsweg ihres Kindes. Diese
begründete Empfehlung soll ihnen helfen, die richtige Schulform für
das Kind zu wählen und eine geeignete Schule zu finden. Die
Empfehlung ist als Hilfestellung der Grundschule gedacht, aber nicht
bindend. Nach der Beratung durch die Grundschule können die Eltern
ihr Kind an einer weiterführenden Schule ihrer Wahl anmelden. Dort
wird im Rahmen der Aufnahmekapazität entschieden, ob das Kind
aufgenommen wird (vgl. www.schulministerium.nrw.de). Neben den
klassischen Noten erhalten die Schülerinnen und Schüler auch in den
Klassenstufen 3 und 4 eine kriteriengeleitete Rückmeldung zu den
einzelnen Fächern und im Bereich Arbeits- und Sozialverhalten.
Wie
kann ich mein Kind in Klasse 3 und 4 unterstützen?
Im
Fach Deutsch können sie ihr Kind im Bereich Rechtschreibung gezielt
fördern, indem Sie bei falsch geschriebener Weise mit dem Kind über
die Regelhaftigkeit des Wortes sprechen. Wichtig ist es, dass den
Kindern die drei Kategorien Merkwort (d.h. die Schreibweise lässt
sich nicht durch eine Regel erklären), Nachdenkwort (d.h. die
Schreibweise ist nicht lautgetreu, lässt sich aber durch eine Regel
erklären) und Mitsprechwort (jeder Laut kann eindeutig einem
Buchstaben zugeordnet werden) bewusstgemacht werden. Die Transparenz
über diese drei Kategorien hilft den Kindern auch, Wörter der
deutschen Sprache zu klassifizieren und motiviert, nicht alle
geschriebenen Wörter auswendig zu lernen, sondern durch Lautierung
und Anwendung rechtschriftlicher Regeln eine richtige Schreibweise zu
erlangen.
Konzept für Gemeinsames Lernen
INHALT:
1.
Sonderpädagogische Förderschwerpunkte im inklusiven Unterricht
LERNEN, EMOTIONAL SOZIALE ENTWICKLUNG, SPRACHE (LES)
2.
Kooperation und Kommunikation
3. Förderpläne
4.
Schwerpunktsetzung
der sonderpädagogischen Förderung
5. Räumliche und sächliche
Ressourcen
Die
GGS Grundschöttel ist Standort des Gemeinsamen Lernens (GL). Im
Rahmen des GL werden derzeit überwiegend SchülerInnen mit Bedarf an
sonderpädagogischer Unterstützung gemäß § 4 AO-SF im Bereich der
sogenannten Lern- und Entwicklungsstörungen (in den
Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, und emotionale und soziale
Entwicklung) gefördert. Gezielte Förderung ist ein fester
Bestandteil der pädagogischen Arbeit der Grundschule.
1.
Sonderpädagogische Förderschwerpunkte im inklusiven Unterricht
Schülerinnen
und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich „Lernen“
Schülerinnen
und Schüler mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im
Bereich des Lernens benötigen eine zieldifferente Förderung und
intensive Unterstützung bei der Erarbeitung neuer Themenbereiche,
adäquates Anschauungsmaterial, ausgiebige Übungsmöglichkeiten und
Wiederholungen sowie ein im Lernumfang und Inhalt angepasstes,
individuelles Lernpensum, um Teilerfolge zu ermöglichen und
Lernfortschritte verzeichnen zu können. Sie werden in innerer und
äußerer Differenzierung an der GGS Grundschöttel gefördert, indem
sie
-
angepasste
Lern- und Arbeitsmaterialien bzw. Bücher und Lehrwerke bekommen,
die der individuellen Lernausgangslage entsprechen.
-
jederzeit
über ein Spektrum an Anschauungs- und Fördermaterial verfügen
können.
-
einen
individuellen Wochenplan erhalten, der bei Bedarf sowohl für die
Kernfächer Deutsch- und Mathematikaufgaben für die Zeit des
Klassenunterrichtes als auch Hausaufgaben beinhaltet.
-
Aufgaben
erhalten, die die Merkfähigkeit, das Aufgabenverständnis, die
Denk- und Transferfähigkeit stärken.
Schülerinnen
und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich der
emotionalen und sozialen Entwicklung
Die
sonderpädagogische Förderung von Schülerinnen und
Schülern, die
einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf im Bereich der
emotionalen und sozialen Entwicklung aufweisen, orientiert sich
grundsätzlich an den Unterrichts- und Erziehungszielen der
allgemeinen Schulen. Sie erstreckt sich dabei auf die Stärkung des
Selbstwertgefühls, den Aufbau der emotionalen Stabilität
durch
Zuwendung und Bestätigung, den Abbau von Angst und Spannungen
durch
Bewegung und Entspannung, eine motorische Förderung und eine
Förderung der Wahrnehmung und Selbststeuerung.
Die
Schülerinnen und Schüler sollen u.a. lernen,
-
Gefühle
wie z.B. Ärger, Wut oder Angst verbal zu äußern und mit ihnen
adäquat umzugehen.
-
in
angemessener Form auf andere Kinder und Erwachsene zuzugehen.
-
sich
in eine Gruppe einzugliedern.
-
Kontakte
und Freundschaften zu Mitschülerinnen und Mitschülern in
angebrachter Weise aufzubauen.
-
Konflikte
in angemessener Form verbal lösen zu können.
-
sich
ein effektives Lern- und Arbeitsverhalten anzueignen.
-
das
Konzentrationsvermögen und die Anstrengungsbereitschaft zu
erweitern und die Toleranzgrenze zu erhöhen.
Soziales
Lernen vollzieht sich stets in einer Bezugsgruppe. Diese kann jedoch
auch eine Kleingruppe sein, in der über bestimmte Verhaltensweisen
gemeinsam reflektiert wird und bestimmte Strategien und
Handlungsalternativen für ein besseres Miteinander erarbeitet
werden. Um eine Verhaltensänderung bewirken zu können, benötigt
ein Kind häufig einen emotionalen Schutzraum, in dem Schwierigkeiten
immer wieder reflektiert und Alternativen eingeübt werden können.
Diese können dann parallel im Klassenunterricht angewandt und
erfahrbar gemacht werden. Bei einer großen Anzahl von Kindern mit
einem Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen
Entwicklung ist der Austausch mit der Umwelt bereits mit dem Eintritt
in die Grundschule häufig so negativ besetzt, dass positive
Rückmeldungen auf die eigene Person eine neue Erfahrung darstellen.
Diese positiven Erfahrungen ebnen den Weg für den Aufbau sozialer
Kompetenzen. Im Idealfall wird so eine Wechselwirkung zwischen
aufgezeigten Handlungsalternativen, reflektiertem Verhalten und
positiven Erfahrungen erreicht.
Aus
diesem Grund erscheint auch die stundenweise äußere Differenzierung
als sinnvoll und unerlässlich. Die grundsätzliche Beschulung im
gemeinsamen Klassenverband bleibt dabei stets das angestrebte Ziel.
Insbesondere
für den Bereich der Förderung des sozial-emotionalen
Kompetenzbereichs stehen den Jahrgängen 1 und 2 an jeweils zwei
Unterrichtsstunden (geteilte Lerngruppen bzw. Klassenstärke) ein
sog. Sozialtraining zur Verfügung. Dieses Training möchte den
Schülerinnen und Schülern Erfahrungen im Miteinander ermöglichen, fördert
immer auch die Sprachkompetenz und reagiert präventiv auf mögliche
Verhaltensstörungen.
Schülerinnen
und Schüler mit einem Unterstützungsbedarf im Bereich „Sprache“
Die
Förderung von Schülerinnen und Schüler im Bereich der Sprache
erfordert
-
Unterrichtsbedingungen,
die angstfreie und selbstbestimmte sprachliche und kommunikative
Erprobung der sprachlichen Handlungsfähigkeiten ermöglichen.
-
die
Bereitstellung kompensierender Angebote zum sprachlichen bzw.
kommunikativen Ausdruck (z.B. audiovisuelle Medien und
Sprachhilfsmittel) oder Ermöglichung alternativer Arbeits- und
Präsentationsformen.
-
angemessene
materielle und mediale Ausstattung zur Visualisierung und Schaffung
von Sprechanlässen.
-
die
methodische und didaktische Umsetzung der erforderlichen
Lernprozesse auf phonetisch-phonologischer Ebene (Lautbildung und
Artikulation), semantisch-lexikalischer Ebene (Wortschatz und
Wortbedeutung), syntaktisch-morphologischer Ebene (Grammatik) und
kommunikativ-pragmatischer Ebene (Kommunikation).
-
eine
modellhafte Unterrichtssprache mit einem reflektiert variierenden
Sprechtempo. ein situativ angemessenes fraktioniertes Sprechen
(minimale Pausen) vor relevanten Laut-, Wort- oder Satzstrukturen.
-
einen
angemessenen Wechsel von sprachlicher Rezeption, Reflexion und
Produktion.
-
individuell
sprachlich zwingende Kontexte integriert in Unterrichtssituationen.
-
individuelle
Unterstützung der Schülerinnen und Schüler durch
sprachspezifische Strategien. Dazu gehören beispielsweise
sprachspezifisches Lob, metasprachliche Reflexion,
Aufmerksamkeitsfokussierung auf geforderte Zielstrukturen, eine
Präsentation situativ angemessener und individuell modellhafter
sprachlicher Zielstrukturen oder korrektives Feedback durch die
Lehrkraft.
2.
Kooperation und Kommunikation
Gelungenes
Gemeinsames Lernen steht und fällt mit der Kooperation aller an der
Förderung der Schülerinnen und Schüler beteiligten Personen. Aus
diesem Grund muss ein besonderer Wert auf die Kooperation mit allen
am Kind beteiligten Personen und Einrichtungen gelegt werden.
Die
Sonderpädagogin und die sozialpädagogische Fachkraft treffen sich
wöchentlich zu einer Teamstunde. Es finden Fallbesprechungen,
Evaluierung von Fördermaßnahmen und konzeptionelle Arbeit statt.
Themenschwerpunkte werden protokollarisch festgehalten. Zudem besteht
in dieser Stunde die Gelegenheit, sich mit einzelnen
Klassenlehrer*innen, auszutauschen. Diese Gesprächssituationen sind
wichtig, da in einem inklusiven Prozess nicht selten alte
Gewohnheiten aufgegeben und Arbeitsstile aufeinander abgestimmt
werden müssen („Multiprofessionelle Teams“). Aufgaben und
Verantwortung müssen geteilt werden. Die gemeinsamen
Besprechungsstunden finden regelmäßig und nach Terminabsprache
statt.
Ein
weiterer regelmäßiger Austausch findet zwischen der Schulleitung,
der sozialpädagogischen Fachkraft und der Sonderpädagogin statt.
Im
Rahmen der Lehrerkonferenzen werden wichtige Inhalte weitergegeben.
Zudem finden mindestens zwei Förderkonferenzen pro Schuljahr statt.
3.
Förderpläne
Für
Schülerinnen und Schüler, die sonderpädagogisch gefördert werden, wird
jährlich ein Förderplan erstellt, überprüft und fortgeschrieben.
Durch die Förderplanung soll
sichergestellt werden, dass sich die Förderung der Schülerinnen und Schüler
sowohl auf der Ebene der Entwicklungsbereiche, als auch auf der Ebene
der fachlich-inhaltlichen Förderung vollzieht.
Die
Förderung erfolgt auf der Grundlage einer individuellen Diagnostik
kontinuierlich und zielgerichtet und wird zwischen allen Beteiligten
koordiniert und kommuniziert.
Ist-Stand
Analyse, Förderziele, Maßnahmen und Evaluation finden gemeinsam mit
dem jeweiligen Klassenlehrer statt. Ziel ist es, Maßnahmen zu
finden, die im Schulalltag im Klassenverband und in den
niveaudifferenzierten Fördergruppen realistisch durchgeführt werden
können. Die Maßnahmen werden von den Lehrkräften, die den
Schüler/die Schülerin unterrichten, getragen und unterstützt.
4.
Schwerpunktsetzung
der sonderpädagogischen Förderung
Unterricht im
Klassenverband
-
individuelle
Wochenpläne
-
weitere individuelle
Lernangebote
-
Reduzierung des
Umfangs
-
individuelle
Arbeitszeiten/Auszeiten
-
verschiedene
Anspruchsniveaus
-
Zusammenarbeit der
Schüler*innen in Partner – oder Gruppenarbeit
-
Unterrichtsbeobachtungen
Unterricht im
Lernstudio (äußere Differenzierung)
Förderung
in der Kleingruppe
-
Besprechung/
Erklärung und Reflexion der individuellen Wochenpläne
-
individualisierte
Lernangebote
-
gemeinsames
soziales Lernen in einer Kleingruppe
Einzelförderung
Förderung
im „Offenen Lernstudio“
In
der Kernzeit (täglich in der 3./4. Std.) öffnet die Sonderpädagogin
das Lernstudio. In der dritten Stunde können Kinder der ersten und
zweiten Klassen das Lernstudio nutzen. In der vierten Stunde die
Schüler der dritten und vierten Klassen. Hier haben die Schüler mit
offiziellem Förderbedarf und die Schüler, die präventiv gefördert
werden Vorrang. Insgesamt sollte eine Größe von bis zu 12
Schüler*innen nicht überschritten werden.
Im
Lernstudio stehen Stationen bereit. An den 4 bis 5 Stationen können
verschiedene Förderangebote wahrgenommen werden. Die Stationen
beinhalten Förderinhalte aus dem Bereich „Mathematik“
(Arithmetik und Geometrie), „Deutsch“ (Lesetraining,
Schreibtraining), „Motorik“ (Fein- und Grobmotorik) und
„Konzentrationstraining“ (Angebote für Einzeltraining oder
Partneraufgaben). Die Stationen werden eigenständig mit Hilfe eines
Laufpasses durchlaufen. Daher ist es nicht erforderlich, dass die
Kinder täglich am Angebot des „Offenen Lernstudios“ teilnehmen.
Die angebotenen Inhalte wechseln regelmäßig, ca. im zweiwöchigen
Rhythmus. Die Sonderpädagogin gibt individuelle Hilfestellungen.
Förderung
mit dem Marburger Konzentrationstraining
Montags
in der 5. und 6. Stunde führt die Sonderpädagogin ggf. gemeinsam
mit der sozialpädagogischen Fachkraft der Schuleingangsphase das
Marburger Konzentrationstraining (MKT) durch. An dem Training können
4 bis 6 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Das Training wird an 6 Terminen zu
je 90 Minuten durchgeführt. Eine regelmäßige Teilnahme wird
vorausgesetzt.
Das Trainingsprogramm
wurde Anfang der 1990er Jahre von dem Marburger Schulpsychologen
Dieter Krowatschek entwickelt und ist ein im deutschsprachigen Raum
international anerkanntes Training zur Kurzintervention bei
Aufmerksamkeitsstörungen. Die
Sonderpädagogin hat im Jahr 2019 eine Ausbildung absolviert und darf
als zertifizierte MKT-Trainerin arbeiten.
Es geht beim
Marburger
Konzentrationstraining nicht
darum, schulische Inhalte zu vermitteln, sondern darum, mit den
Jungen und Mädchen schulische Handlungskompetenzen zu trainieren.
Mit verschiedenen Übungen werden Feinmotorik, Wahrnehmung, Denk- und
Merkfähigkeit sowie Lang- und Kurzzeitgedächtnis trainiert. Das
Training enthält auch Elemente von Entspannungstechniken. Das MKT
beruht auf der Methode der verbalen Selbstinstruktion. Die Kinder
lernen dabei, eine Aufgabe in einzelnen Schritten abzuarbeiten, die
sie während der Ausführung zunächst laut mitsprechen. Das laute
Mitsprechen wird dann schrittweise in inneres Sprechen umgewandelt.
Die Aufgaben im Training sind kindgerecht spielerisch angelegt und
fördern das strukturierte Denken.
Besonders profitieren
die
Kinder, die
-
sich leicht ablenken
lassen,
-
sich wenig zutrauen,
-
sehr viel Zuwendung
brauchen,
-
unkonzentriert und
unaufmerksam sind (verträumt, impulsiv, motorisch unruhig, wenig
ausdauernd, hyperaktiv, etc.),
-
ein Defizit in einem
oder mehreren Entwicklungsbereichen haben (wie zum Beispiel
Leistungsmotivation, Wahrnehmung, Motorik, Konzentration, Sprache,
etc.),
-
noch nicht
selbständig arbeiten können,
-
schlecht mit
Misserfolg umgehen können,
-
die Anzeichen einer
Aufmerksamkeitsstörung (AD(H)S) haben.
5.
Räumliche und sächliche Ressourcen
-
Das Lernstudio
bietet ausreichenden Platz für Gruppentische sowie Nischen, in
denen sich die Schülerinnen und Schüler zurückziehen können.
-
Im Lernstudio
befinden sich anschauliche Lernmaterialien, die sich besonders für
die Einzelförderung und auch die Förderung in kleinen Gruppen
eignen.
-
Das Lernstudio
verfügt über eine große Anzahl motivierender (Lern-) Spiele, um
Motivation zu schaffen.
-
Im Lernstudio
befindet sich ein PC Arbeitsplatz.
Mädchen- und Jungenförderung
Geschlechtergerechte
Schule bildet nicht "typische" Mädchen und "typische"
Jungen. Geschlechtergerechte Schule bildet Menschen.
Gender
Mainstreaming ist der zentrale Begriff in der Debatte über
Gleichberechtigung; im Englischen unterscheidet man zwischen dem
biologischen Geschlecht (sex)
und dem sozialen Geschlecht
(gender).
Mit gender werden
gesellschaftlich und kulturell geprägte Rollen, Rechte, Pflichten,
Ressourcen, Normen, Werte und Interessen von Frauen und Männern
bezeichnet. Mainstreaming
heißt, dass ein bestimmtes Handeln - hier ein geschlechter-bewusstes
- zum normalen und selbstverständlichen Handlungsmuster einer
Organisation oder Einrichtung gehört. Gender Mainstreaming meint
also unterschiedliche Lebenssituationen und Interessen von Frauen und
Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es
keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Gleichstellung in der
Schule heißt folglich, Jungen und Mädchen nicht mehr an Hand des
Geschlechts zu typisieren. Vielmehr geht es darum, Eigenschaften,
Verhaltensweisen, Interessen, Fähigkeiten und Tätigkeiten zu
erkennen (auch: geschlechtsspezifische Sozialisation zu
berücksichtigen) und auf Unterschiede sachgerecht zu reagieren.
Das
Ziel von Gender Mainstreaming in der Schule ist, die Individualität
aller Mädchen und Jungen in ihrer Verschiedenheit wertzuschätzen
und zu fördern. Dabei gilt es, Benachteiligungen zu beseitigen und
genau hinzusehen, wo eine Schülerin / ein Schüler Begabungen und
Neigungen hat.
Die
Aufgabe der Schule in diesem Bereich ist folglich,
diskriminierungsfreie und gleichstellungsfördernde Lehrpläne und
deren Umsetzung zu entwickeln. "Geschlechtergerechte
Schule begleitet und fördert die Mädchen und Jungen auf dem Weg
ihrer jeweils individuellen Entwicklung zum erwachsenen Menschen;
alle Bedürfnisse, Fähigkeiten Neigungen und Begabungen werden
berücksichtigt und weiterentwickelt. Ein Junge ist ein Junge,
unabhängig davon, ob sein Interessenschwerpunkt im Bereich der
Physik oder im Bereich der Kunst liegt; er ist und bleibt ein
"richtiger" Junge, unabhängig davon, ob er nun lautstark
und aggressiv ist oder empfindsam und zurückhaltend. Ein Mädchen
ist und bleibt ein Mädchen, ob sie* nun gerne Gedichte liest oder
physikalische Experimente durchführt; sie ist und bleibt ein
"richtiges" Mädchen, ob sie nun wortgewaltige Streiterin
oder stille Zuhörerin ist."
(Bärbel M. Peschl, Geschlechtergerechte Schule, 2003 sowie
www.frauenundschule-hessen.de).
Zusammenfassend
lässt sich sagen, dass geschlechtersensibler und
geschlechtergerechter Unterricht den unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen, Lernbedürfnissen und Interessen von Jungen und
Mädchen Rechnung trägt. Gene und Umwelt beeinflussen die
Persönlichkeitsentwicklung gleichermaßen und wirken aufeinander
ein, so dass man im Einzelfall weder zu unterscheiden noch letztlich
zu klären vermag, ob eher die genetische Disposition oder die
Sozialisation der auslösende Faktor einer Handlung, einer
Verhaltensweise etc. ist. In den Richtlinien für die Grundschule in
NRW heißt es zum Thema ‚Reflexive Koedukation‘ unter anderem:
"Die Grundschule legt ihre
Arbeit daher an als eine gezielte Mädchen- und Jungenförderung im
Sinne der reflexiven Koedukation. Es werden Lernarrangements
geschaffen, in denen die Wissens- und Kompetenzvermittlung geeignet
ist, evtl. bestehende Benachteiligungen zu beseitigen und Defizite
auszugleichen. Grundsätzliches Vertrauen in die eigene Stärke und
Lernfähigkeit werden auf diese Weise entwickelt. Ziel ist es, auf
ein Leben in einer Gesellschaft vorzubereiten, in der Frauen und
Männer ihre Lebensplanung unter Nutzung ihrer individuellen
Begabungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gleichberechtigt
verwirklichen können.“ Daher
ist es besonders wichtig, einen gender-wachen Blick auf geeignete
bzw. ungeeignete Medien und Materialien im Schulalltag zu haben,
"Jungen- und Mädchen"-Interessenschwerpunkten (z.B.
Deutschlektüre, Ringen und Raufen im Sportunterricht) gleichermaßen
zu behandeln, im Sachunterricht keine klassischen Rollenverteilung
bei den Forschungsaufgaben (z.B. Jungen führen die Versuche durch
und Mädchen protokollieren) zuzulassen und Jungen wie Mädchen in
ihrer „schwach zugewiesenen“ Disziplin (MINT-Fächer, Lesen etc.)
stärker zu fördern.
Hausaufgabenkonzept
Um
der heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden und jedes Kind in
seinem aktuellen Lernstand nicht zu über- oder unterfordern setzt
die Grundschule Grundschöttel seit geraumer Zeit die sogenannten
Zeithausaufgaben ein. D.h. die Schülerinnen und Schüler arbeiten in
einem festgelegten Zeitfenster (Klasse 1-2 ca. 25-30 Minuten, Klasse
3-4 35-45 Min) an ihren individuellen Lernaufgaben und werden, wenn
sie im offenen Ganztag angemeldet sind, sowohl von der Erzieherinnen
aus der OGS als auch von Lehrkräften der Schule zu festen
Hausaufgabenzeiten betreut und unterstützt. Montags, dienstags und
donnerstags bekommen die Schülerinnen einen schriftlichen, mittwochs
einen mündlichen und freitags einen optionalen Hausaufgabenauftrag.
Als Schule ist es uns besonders wichtig, dass kein häuslicher Druck
auf die Schülerinnen und Schüler ausgeübt wird, weil sie das
durchschnittliche Lernpensum der Klassen nicht bewältigen können.
Die Lernmotivation sollte immer als zentrales Gut der Schülerinnen
und Schüler erhalten bleiben, da sie bestimmt, welche Inhalte bzw.
Fähigkeiten erlernt werden und wie tief diese verarbeitet werden.
Auch leistungsstarke Schülerinnen sollen in den Hausaufgaben nicht
unterfordert werden und zeitlich die gleiche Arbeit leisten, wie ihre
Mitschülerinnen und Mitschüler.
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