4. Eckpfeiler unserer
pädagogischen Arbeit
4.1
OGS-Team
Das Personal der OGS unterliegt
der Fachaufsicht des Trägers (AWO) und kooperiert eng mit der Schulleitung und
den Lehrkräften. Es gibt Stellen- und Anforderungsprofile, eine gemeinsame
Personalentwicklung und ggf. Dienstanweisungen des Trägers. Die Qualifikation
und Anzahl des Personals der OGS orientiert sich an den inhaltlichen Vorgaben,
der Anzahl der Kinder in der Übermittag- bzw. Ganztagsbetreuung und den sonstigen
Rahmenbedingungen. Die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiterinnen sind so
gestaltet, dass eine qualifizierte, zukunftsorientierte und verlässliche Arbeit
von ihnen erbracht wird. Dazu gehören feste Arbeitsverträge, verpflichtende
Fort- und Weiterbildungen und eine pädagogische Grundqualifikation. Den
Erzieherinnen stehen regelmäßig Zeiten für Unterrichtshospitationen, um das
methodisch-didaktische Vorgehen der Lehrerinnen kennen zu lernen, für Vor- und
Nachbereitungen sowie Eltern- und Lehrergespräche zur Verfügung.
4.2 Öffnungszeiten
Die Regelbetreuungszeit in der OGS
erstreckt sich von 11.45 Uhr bis maximal 16.00 Uhr. Für den Zeitraum vor 11.30
Uhr gewährleistet die Schule die Betreuung. Die Kinder können zu den
Abholzeiten um 15.00 Uhr oder um 16.00 Uhr in Empfang genommen werden. An
schulfreien Tagen, z.B. Brückentagen bietet die OGS nach Bedarf ein Angebot.
Lediglich für Kinder der Klassen 1 gilt in der Eingewöhnungs-phase von den
Sommerferien bis zu den Herbstferien eine Sonderregelung für die Betreuung
durch OGS-Kräfte ab 10.45 Uhr.
4.3 Tagesablauf aus Kindersicht
Ich
komme
aus der Klasse und gehe nach der vierten Stunde in die Pause. Wenn es
klingelt,
sollen wir uns vor der Schultür aufstellen. Danach gehen wir in
Gruppen
aufgeteilt in die Betreuung und melden uns an. Dann gehen wir an die
Anmeldetafel und entscheiden wo wir gerne spielen möchten. Man
kann sich für
den Bewegungsraum, Bauteppich, Mal,- und Basteltisch, Kicker und
Billard,
Spielhaus, Spieletisch, Autoteppich, Legoteppich, Kegelspiel, Leseecke
oder für draußen anmelden. Ich melde mich meistens am Mal-
und Basteltisch an, oder
draußen. Für draußen gibt es viele Spielsachen, wie
z.B. Einräder und Roller
(Schutzkleidung für Einräder). Um 13.15 Uhr gibt es
Mittagessen. Das schmeckt
meistens gut. Danach machen wir in einem Klassenraum unsere
Hausaufgaben. Nach
einer Stunde gehen wir wieder in die Betreuung und können endlich
spielen. Außerdem gibt es am Nachmittag AGs für uns. Im
letzten Jahr war ich in der "Mittelalter"-AG. Da haben wir viel
über Ritter und Burgen gelernt und zum Schluss sogar Burg Altena
besucht. Jetzt bin ich in der Theater-AG. Dort lernt man, wie man sich
richtig auf der Bühne bewegt und vor Publikum spielt. In unserem
Musical "Anna findet Freunde" habe ich die Hauptrolle gespielt. Um
vier Uhr macht die Betreuung zu. Das war mein Tag in der
Ganztagsschule.
Alena, (10
Jahre)
4.4 Mittagessen
Einen wesentlichen Bestandteil des
Tagesablaufes in der OGS stellt das gemeinsame Mittagessen dar. Das Essen wird
durch die Großküche der AWO zubereitet, frisch angeliefert und in einem
Converter erhitzt. Es wird um frisches Obst und jahreszeitlich aktuelles Gemüse
ergänzt. Gegessen wird gemeinsam, wobei Wert auf angemessenes Benehmen wie z.B.
Tischlautstärke, Umgang mit Messer und Gabel, Portionierung des eigenen Essens
und einen gemeinsamen Beginn des Essens gelegt wird.
Den Kindern wird Verantwortung übertragen, indem sie Tischdienste übernehmen.
Jedes Kind ist für das Abräumen seines eigenen Geschirrs zuständig. Für
die Kinder stellt die Mittagsmahlzeit auch eine Möglichkeit dar, sich vom
anstrengenden Schulvormittag zu erholen, sich zu stärken und mit anderen
Kindern und den Mitarbeiterinnen ins Gespräch zu kommen. Die Kinder der
Jahrgänge 1 und 2 haben in der Regel laut Stundentafel eher Unterrichtsschluss
und essen daher um 12.30 Uhr. Die Kinder der Jahrgänge 3 und 4 essen um 13.15
Uhr.
4.5
Hausaufgaben
Die OGS hat im Gegensatz zur reinen
Übermittagbetreuung die Verpflichtung, das Kind in seiner Gesamtentwicklung, zu
der auch der schulische Leistungsbereich gehört, bestmöglich zu fördern. Sie
ist aber keine Nachhilfe. Bei den Hausaufgaben sind uns folgende Aspekte
wichtig: Wir sorgen für eine ruhige, reizarme und angemessene Arbeitsatmosphäre
und berücksichtigen günstige Arbeitsphasen mit festen Zeiten, Räumen und
Personen. Die Hausaufgabenzeit beginnt um 13.45 Uhr. Für die Klassen 1 und 2
führen Erzieherinnen diese Hausaufgabenbegleitung durch, für die Klassen 3 und
4 stehen Lehrerinnen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Wichtig ist uns,
dass die Kinder den Erfolg bei ihren Hausaufgaben sehen und eine positive
Einstellung und Eigenverantwortung entwickeln. Das Erledigen der Hausaufgaben
wird gemäß den kultusministeriellen Richtlinien umgesetzt, d.h. Kinder der
Jahrgänge 1 und 2 haben 30 Minuten, Kinder der Jahrgänge 3 und 4, 60 Minuten
Zeit. Wenn sie in dieser Zeit nicht fertig werden, wird dies mit den
Klassenlehrerinnen kommuniziert. Eltern werden über Schwierigkeiten und Erfolge
ihres Kindes bei der Hausaufgabenerledigung informiert, Ursachenforschung und
Absprachen über weitere individuelle Fördermöglichkeiten werden besprochen. So
sollen z.B. das Lesen und die Automatisierung des kleinen Einmaleins zuhause
erfolgen. Der Freitagnachmittag ist grundsätzlich frei von
Hausaufgabenbetreuung durch die OGS,
ggf. anfallende Arbeiten müssen von den Eltern am Wochenende begleitet werden.
So bleibt Zeit für Arbeitsgemeinschaften, freies Spiel, soziales Lernen und
Sonderaktionen. An allen Wochentagen sollten sich die Eltern die Hausaufgaben
ihrer Kinder anschauen, um Interesse und Wertschätzung zu zeigen.
4.6
Förderung
Die
OGS ist ein Ort mit vielen Spielräumen, aber
auch ein Ort des Lernens. Jedes Kind soll seinen Fähigkeiten,
Bedürfnissen und Interessen entsprechend gefördert und
gefordert werden. Das betrifft seine kognitive Kompetenz, soziale und
emotionale Kompetenzen, kreativ-musische und künstlerische
Kompetenzen sowie
motorische Kompetenzen gleichermaßen.
Ein breit
gefächertes Angebot im Nachmittagsbereich ermöglicht es den Kindern ihre
Bedürfnisse und Fähigkeiten zu erkennen und gezielt auszubauen. Das stärkt das
Selbstvertrauen und fördert soziale Kompetenzen wie Respekt, Wertschätzung,
Rücksichtnahme und Toleranz durch die Arbeit in der Gruppe. Die Inhalte der
verschiedenen Arbeitsgemeinschaften variieren von Theaterspielen über Kochen
und Ernährungslehre bis hin zu Umwelterfahrung, kreativem Gestalten, gezielter
Entspannung und diversen Sportangeboten. Je nach Inhalt liegt der Schwerpunkt
der Förderung mal im künstlerisch-musischen Bereich, mal im sozialen Bereich
oder motorischen Bereich.
Auch in alltäglichen
Situationen der OGS wird Wert auf gezielte Förderung gelegt. So erhalten die
Kinder hier durch die unterschiedlichen Räumlichkeiten und Angebote viele
Möglichkeiten sich ihren Neigungen entsprechend zu beschäftigen. Auf
spielerische Art und Weise werden auch hier die unterschiedlichen o.g.
Kompetenzen erlernt, erweitert und gefördert. In regelmäßigen Gruppengesprächen
werden die Kinder aktiv am Gruppenprozess beteiligt und lernen
Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. In einem eigens dafür
eingerichteten Raum können die Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang
nachgeben und ihre Aggressionen kontrolliert abbauen. Das schult die
Koordination und die Körperwahrnehmung.
4.7
Projekte und Aktivitäten
Um einen Ausgleich zum überwiegend
kognitiven Lernen in der Schule zu schaffen, werden Projekte aus
unterschiedlichen Lernbereichen wie kreatives, musisches oder
sozial-emotionales Lernen in der Zeit von 15.00 bis 16.00 Uhr angeboten. Das
Lernen im Bereich Bewegung nimmt einen wichtigen Stellenwert ein und stellt
eine weitere Brücke zum bewegungsorientierten Schulprogramm der Grundschule
Grundschöttel dar. Die Projekte orientieren sich an der Lebenswelt der Kinder,
bieten neue Lernerfahrungen oder greifen aktuelle Themen auf. Wechselnde
Angebote werden durch Kooperationspartner und Mitarbeiterinnen des Ganztages
initiiert, z.B. Handball-AG, Rückschlagspiele, ...
Dabei ist uns wichtig, dass die Kinder sich
freiwillig und mit Zustimmung der Eltern für eine Aktivität entscheiden, an
dieser dann aber auch für einen gewissen Zeitraum verbindlich teilnehmen. Nur
so können wir nachhaltiges Fordern und Fördern garantieren. Ein besonderes
Angebot unseres Ganztages besteht in der Fördergruppe „Bewegung, Spiel und
Sport im Wasser“, durch die der Ganztag eine wirksame Unterstützung und
Begleitung des Anfangsunterrichtes Schwimmen leistet. Regelmäßig greifen
Mitarbeiterinnen Themen des Alltags auf, bieten damit zusätzliche wichtige
Verknüpfungen mit unterrichtlichen Inhalten und entwickeln entsprechende
Projekte weiter wie z.B. „Kinder dieser Welt“ (Fach Religion), „Märchen“ (Fach
Deutsch), „Tiere im Herbst“ (Fach Sachunterricht), „Streiten und Vertragen“
(Fächer Religion, Sachunterricht, Deutsch), „Ich bekomme ein Geschwisterchen“
(Fach Sachunterricht) usw. Gerne suchen wir dazu passend Orte im Schulumfeld
auf und unterstützen wesentliche Bestandteile des Schulprogramms wie „Gute
gesunde Schule“ durch gemeinsames Herstellen einer gesunden Mahlzeit mit
heimischen Produkten.
4.8
Freies Spiel
Das Freispiel hat ebenfalls einen hohen
Stellenwert in unserer OGS. In diesen Phasen können die Kinder ihren eigenen
Interessen, Fertigkeiten und Fähigkeiten nachgehen und dabei ihre Spielpartner
selbst aussuchen. Es gibt viele Möglichkeiten, die vorhandenen Spielzeuge,
Medien, Räume und das Gelände der Schule zu nutzen. Die Erzieherinnen stehen
als Ansprechpartner zur Verfügung und sorgen für die entsprechenden
Rahmenbedingungen, die die Phantasie der Kinder anregen. Sie beobachten das
Spiel und greifen nur ein, wenn es z.B. zur Konfliktbewältigung erforderlich
ist. So wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, selbstständiges Denken und Handeln
zu lernen und soziale Kompetenzen zu erweitern. In der ersten „Ankommphase“
direkt nach dem Unterricht kommen die Schülerinnen und Schüler im ungelenkten
Spiel am besten zur Ruhe und sind danach offen für neue Lern- oder
Spielarrangements.
4.9
Beteiligung der Kinder
Wir nehmen die Kinder als Person ernst und
berücksichtigen ihre Interessen und Bedürfnisse. Vorhandene Fähigkeiten und
Fertigkeiten werden beachtet und positiv gewürdigt. Eigene kreative Ideen der
Schülerinnen und Schüler beleben die didaktisch-methodisch geplanten
Lernschritte. Das Team der OGS lebt dabei die Grundzüge einer Demokratie vor.
Gruppensitzungen (Kinder und Team), Abstimmung in Spielsituationen und die
Berücksichtigung von Spielideen der Kinder sind fester Bestandteil des OGS-Alltags.
So können sich unsere Kinder mit „ihrer“ OGS identifizieren, sich wohl fühlen
und Spaß haben.
4.10
Ferienbetreuung und -angebote
Ein wesentlicher Bestandteil der OGS ist
die verlässliche Betreuung der Kinder in den Zeiten, in denen ihre Eltern keine
Möglichkeit dazu haben – also auch während der Schulferien. Um die
unterrichtsfreie Zeit so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, bieten wir
ein buntes Programm zu einem bestimmten Thema an und ergänzen dies in der Regel
mit passenden Ausflügen, um den Erlebnischarakter der Ferien zu ermöglichen. Da
der Betreuungsbedarf in den Ferien erfahrungsgemäß weniger groß als während der
Schulzeit ist, kooperieren wir in einem regelmäßigen Turnus mit der Grundschule
Volmarstein und der Osterfeldschule in Wengern. In den Weihnachtsferien bleibt
jede OGS in ihren eigenen Räumen. Dann genießen wir die besinnliche Zeit mit
Vorlesen, Back- und Bastelaktivitäten. Schließungszeiten sind lediglich die
ersten drei Wochen der Sommerferien und die Tage zwischen Weihnachten und
Neujahr. Im Übrigen ist die Betreuung in den Ferien von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr
geöffnet. Ihr Kind sollte allerdings bis 9.00 Uhr bei uns sein, da wir dann mit
einem gemeinsamen Frühstück beginnen.
4.11 Besonderes
"Snoezelenraum" : Da
wir das seltene Glück haben einen Raum zu besitzen, welchen wir so
einrichten konnten, dass wir dort entspannen können, Ruhe finden
und leise Musik hören können, möchten wir ihn auch extra
vorstellen. Hier finden die Kinder neue Kraft und einen Ausgleich zum
Schulalltag.
Spezielle Angebote
wie Wellness-AG, Autogenes Training und Yoga können hier
stattfinden. Aber auch die freie Nutzung ist möglich. So kann die
Zeit nach dem Unterricht für Lese-Aktionen, Massagen mit und ohne
den Igel-Ball, Fühlstraßen (Fußmassage) genutzt werden.
Die Kinder genießen die Auszeit und wir, das Team, freuen uns, dass wir dieses Angebot machen können.
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