Elterninfoabend der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück

Vor den Osterferien hatten die Eltern der Jahrgänge 3 und 4 Gelegenheit, die Arbeit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück kennen zu lernen. Exemplarisch stellten 2 Schauspieler der Theatergruppe die Szenen vor, die sie im Mai den Kindern der Klassen 3 und 4 vorspielen werden. Anschließend greifen die Lehrerinnen in ihrem Unterricht die Inhalte dieser Sequenzen zur Prävention von sexuellem Missbrauch auf und vertiefen sie. Wir danken sehr herzlich im Namen aller Kinder der Grundschule Grundschöttel und im Namen des Kollegiums den Rotariern für ihre großzügige Unterstützung dieser wertvollen Präventionsarbeit.


                    

Ein Wort an Sie als Eltern

Beim Infoabend der „Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück“ wurden Sie als Eltern darüber informiert, wie sich Ihr Kind verhalten soll, wenn es Opfer eines sexuellen Übergriffs wird. Vermutlich waren Sie zunächst aufgrund des Themas irritiert und auch verunsichert. Sicher denken Sie:  „Unser Kind wächst in behüteten Verhältnissen auf. Sexueller Missbrauch – ein Thema, dass für unsere Familie kein Thema ist. Schlimmer noch! Unser Kind weiß gar nicht, dass es so was wie sexuellen Missbrauch überhaupt gibt. Eigentlich möchten wir gar nicht, dass unser Kind sich mit so einem Thema beschäftigt. Es wird ihm Angst machen, es wird verunsichert sein und wir wissen gar nicht, wie wir mit unserem Kind darüber sprechen sollen.“
Das habe ich auch gedacht! Meine Kinder sind in einer liebevollen Umgebung aufgewachsen, mit Mama, Papa, mit Omas und Opas und der Gedanke an sexuellen Missbrauch war mir so fern wie der Mond. Doch dann, in der 3. Klasse der Grundschule, dann kam die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück. Mein Sohn, damals 9, wusste, woher die kleinen Kinder kommen, denn er hat einen vier Jahre jüngeren Bruder, auf den wir uns alle sehr gefreut haben. Aber sexueller Missbrauch?! Nein – ich wollte meinem Kind einfach nicht zumuten, sich solche Dinge anzuhören, ich hatte Angst, dass das Kindliche in meinem Kind damit zerbrechen würde.
Und dann habe ich den Elternabend der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück „Mein Körper gehört mir“ besucht. Mit absoluten Vorbehalten und dem festen Willen, mein Kind vor den Inhalten zu „schützen“ bin ich dort hingegangen. Und mit der absoluten Überzeugung, dass die Darsteller der „Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück“ auf extrem behutsame Art und Weise und einer äußerst  sensiblen Darstellung möglicher sexueller Übergriffe sowie einer anschließenden sehr eingehenden Besprechung dazu beitragen, mein Kind in entsprechenden Situationen zu stärken, habe ich den Elternabend verlassen. Und ich wusste: sexueller Missbrauch kann überall stattfinden. Und es ist wichtig, dass mein Kind darüber Bescheid weiß und richtig handeln kann. Und ich habe mit meinen Sohn über die Inhalte der Szenen der „Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück“ gesprochen. Er hat viele Fragen gestellt, ich habe viele Antworten gegeben, auch wenn es für mich nicht immer einfach war zu antworten.

Ich bin für „Mein Körper gehört mir“ – Aufklärung über sexuellen Missbrauch
Sabine Sommerfeld