11. Konzept zur Umwelterziehung, Mobilitäts- und Verkehrserziehung
Kinder sind von Natur aus aktiv, neugierig, kreativ und erkunden und gestalten spielerisch und selbst bestimmt ihre Umwelt, wenn man ihnen diesen Freiraum lässt.

Da Kinder sich wohl fühlen, wenn sie natürliche Freiräume nutzen können, bieten wir ihnen diese so weit wie möglich an unserer Schule an:

  • die Trennzäune innerhalb des Schulhofs sind beseitigt

  • die Kinder dürfen in den Grünzonen spielen

  • auch im 3000 m² großen Schulwäldchen, das sich an unsere Schule anschließt, 
    kann gelernt und gearbeitet werden

In Zusammenarbeit mit der Stadt Wetter sind im Schulwäldchen Wege, „vergängliche Bauwerke“, ein Natur-Lehrpfad, eine kleine Naturbühne und ein grünes Klassenzimmer entstanden.

Bei solchen von den Kindern selbst gewählten und gestalteten Projekten wird die sinnliche Wahrnehmung gefördert und dem kindlichen Bewegungs- und Gestaltungswunsch entsprochen.

In den nächsten Jahren könnten unsere Schulkinder im grünen Schulumfeld viele Ideen realisieren und eine kindgerechte Schul-Lern-Umwelt schaffen und erhalten.

Der zentrale pädagogische Aspekt der Verkehrserziehung unserer Schule liegt nicht in der Anpassung der Kinder an den Verkehr, sondern vielmehr darin, die Sinne, die Reaktionsfähigkeit und die Bewegungsabläufe der Kinder zu schulen. Dabei werden vor allem die Probleme, die speziell Kinder im Straßenverkehr haben, berücksichtigt:

  • Kinder können Risiken nicht einschätzen

  • Sie gehen davon aus, dass ein herannahendes Auto sicher anhalten wird

  • Sie können wichtige von unwichtigen Wahrnehmungen nur schwer unterscheiden

  • Sie nehmen viele Dinge in der Umwelt wahr und sind oft nicht in der Lage, sie zu gewichten (z.B. ein über die Straße rollender Ball, Freunde auf der gegenüberliegenden Straßenseite)

  • Die Fähigkeit, schnell von einem Ereignis auf ein neues umzuschalten ist noch nicht entwickelt

  • Geschwindigkeiten und Entfernungen werden nicht richtig eingeschätzt

  • Die Richtung einer Geräuschquelle kann nicht sicher festgestellt werden

  • Aufgrund ihrer Körpergröße ist das Sichtfeld von Kindern stark eingeschränkt

  • Kinder werden oft erst spät von Autofahrern hinter parkenden Fahrzeugen oder anderen Hindernissen erkannt

Da Kinder auch stark durch Nachahmung anderer Verkehrsteilnehmer lernen, übernehmen sie häufig falsches Verhalten im Straßenverkehr, das ihnen vorgemacht wird, z.B. das Gehen trotz roter Fußgängerampel oder das Überqueren der Straße neben dem Überweg.

Die Mobilitäts- und Verkehrserziehung hat in unserer Schule deshalb folgende Schwerpunkte:

  1. Bewegungs- und Gesundheitserziehung

  2. Sicherheitserziehung

  3. Unfallprävention

1. Bewegungs- und Gesundheitserziehung

Als Grundlegung der Verkehrserziehung ist die Förderung der psychomotorischen Fähigkeiten, die auch fächerübergreifend geschehen muss, unerlässlich. Sie findet auch im Sportunterricht, an Projekttagen und in aktiven Pausen während des Unterrichts und zwischen den Stunden statt. Die Bewegungserziehung schult alle Sinne und motorischen Fähigkeiten in Verbindung mit sensorischen, affektiven, sozialen und kognitiven Komponenten. Dazu gehören:

  • akustische und optische Wahrnehmungsspiele (Geräusche aus der Umwelt und aus dem Straßenverkehr wahrnehmen)

  • Raum- und Raum-Lage-Wahrnehmung (Kinästhetik)

  • Bewegungslieder

  • Spiele zur rechts-links-Unterscheidung

  • Überwinden von Hindernissen (z.B. bei Bewegungslandschaften in der Turnhalle)

  • Gleichgewichts- und Balancierübungen

  • Spiele zur Farbenunterscheidung

2. Sicherheitserziehung

Im ersten und zweiten Schuljahr sehen wir den Schwerpunkt im Rahmen der Verkehrserziehung in der Schulung der Kinder als Fußgänger. Dabei arbeiten wir mit der örtlichen Polizei zusammen, die wir zu den Übungen auf der Straße mit hinzuziehen. Folgende Inhalte werden dabei vermittelt:

  • Das richtige Verhalten auf dem Gehweg

  • Halt am Bordstein

  • Alleine eine Straße überqueren

  • Halt am Fahrbahnrand, auch bei Ablenkung

  • Verhalten an der Fußgängerampel

  • Verhalten am Zebrastreifen

  • Überqueren der Straße zwischen parkenden Autos

In Zusammenarbeit mit den Eltern:

  • Längere Wege in der häuslichen Umgebung alleine gehen

  • Den Schulweg alleine zurücklegen

Über diese Übungen als Fußgänger hinaus steht auch schon das Fahrradtraining für die 2. Klassen auf dem Programm. Dazu bringen die Kinder ihre eigenen Räder mit zur Schule und werden zur richtigen Handhabung und zum sicheren Umgang mit dem Fahrrad angeleitet. Dies geschieht in Form von Geschicklichkeitsparcours und Stationen auf dem Schulhof.

Übungen zum Radfahrtraining im Schonraum (auf dem Schulhof) trainieren

  • sicheres Aufsteigen

  • eine gerade Spur halten

  • Gleichgewicht auch an engen Stellen und bei langsamem Fahren zu halten

  • Kurven fahren

  • Einhändiges Fahren

  • Geschwindigkeiten wechseln auf ein Signal hin

  • Reaktionstraining

Des Weiteren wird sehr viel Wert auf das Tragen eines Fahrradhelms gelegt. Durch praktische Demonstrationen (z.B. mit einer Wassermelone) wird den Kindern verdeutlicht, welche Folgen ein Unfall mit dem Fahrrad haben kann, wenn kein Helm getragen wird. Auch das richtige Sitzen des Fahrradhelms wird besprochen und die Helme werden entsprechend angepasst.

Für Kinder, die kein eigenes Fahrrad oder einen Fahrradhelm besitzen, stehen der Schule mehrere Kinderräder sowie Fahrradhelme zur Verfügung.

Im vierten Schuljahr steht die Radfahrausbildung im Mittelpunkt. Dabei wird zunächst auch noch im Schonraum geübt, um

  • Fahren und Bremsen unter erschwerten Bedingungen

  • Fahren mit Gegenverkehr

  • Überholen

  • Blickkontakt mit anderen aufnehmen

zu trainieren.

Die theoretische und praktische Radfahrausbildung im Straßenverkehr führen wir in enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei durch. Darüber hinaus bitten wir immer einige Eltern um ihre Mithilfe bei der Beaufsichtigung der Kinder auf der Straße (vgl. Kapitel 13).

Zur praktischen Prüfung üben wir unter anderem

  • Anfahren am Fahrbahnrand

  • Verkehrsschilder beachten

  • Vorfahrtsregeln beachten

  • rechts und links Abbiegen mit Handzeichen

Zudem werden im Unterricht Kenntnisse über das verkehrssichere Fahrrad sowie Kenntnisse über die Pflege des Fahrrades und kleine Reparaturen vermittelt.

3. Unfallprävention

Zur Vermeidung von Unfällen auf dem Schulweg werden Eltern und Kinder immer wieder darauf hingewiesen, den Zebrastreifen oder den Überweg an den Ampeln an der Grundschötteler Straße zu nutzen, auch wenn damit ein kleiner Umweg verbunden ist. Diese Zeile will sich leider nicht einrücken lassen.
Außerdem wird auf die Gefahren von Ausfahrten und Einmündungen in der Steinkampstraße hingewiesen. Wichtig ist für uns auch das Zurücklegen des Schulweges in Gruppen und das Tragen von heller Kleidung, möglichst mit Reflektoren in der dunklen Jahreszeit.

Falls Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden, ist uns wichtig, dass

  • das Aussteigen aus dem PKW auf der gefahrlosen Seite erfolgt

  • ein Kindersitz zum Transport benutzt wird

  • das Kind ordnungsgemäß angeschnallt ist

Weitere Schwerpunkte im Bereich „Verkehrs- und Umwelterziehung“

Zu unseren Zielen im Rahmen der Mobilitäts- und Verkehrserziehung gehören darüber hinaus:

  • Elternschulung und Information über alle Inhalte der Verkehrserziehung, weil Eltern eine starke Vorbildfunktion für die Kinder haben

  • Stärkung der Kinder, um sie zu kritischen Verkehrsteilnehmern zu erziehen, die nicht falsche Verhaltensweisen nachahmen

  • Sensibilisierung für umweltgerechtes Verhalten, wie z.B. „zu Fuß gehen statt Auto fahren“ oder „Fahrrad statt Auto“

  • Einüben der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch den Besuch der Busschule des VER in Klassen 2/3