Kinder sind von Natur aus aktiv, neugierig, kreativ und erkunden und
gestalten spielerisch und selbst bestimmt ihre Umwelt, wenn man ihnen
diesen Freiraum lässt.
Da Kinder sich wohl fühlen, wenn
sie natürliche Freiräume nutzen können, bieten wir ihnen
diese so weit wie möglich an unserer Schule an:
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die Trennzäune innerhalb des Schulhofs sind beseitigt
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die Kinder dürfen in den Grünzonen spielen
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auch im 3000 m² großen
Schulwäldchen, das sich an unsere Schule anschließt,
kann
gelernt und gearbeitet werden
In Zusammenarbeit mit der Stadt Wetter sind im
Schulwäldchen Wege, „vergängliche Bauwerke“, ein
Natur-Lehrpfad, eine kleine Naturbühne und ein grünes
Klassenzimmer entstanden.
Bei solchen von den Kindern selbst
gewählten und gestalteten Projekten wird die sinnliche Wahrnehmung
gefördert und dem kindlichen Bewegungs- und Gestaltungswunsch
entsprochen.
In den nächsten Jahren könnten
unsere Schulkinder im grünen Schulumfeld viele Ideen realisieren
und eine kindgerechte Schul-Lern-Umwelt schaffen und erhalten.
Der zentrale pädagogische Aspekt
der Verkehrserziehung unserer Schule liegt nicht in der Anpassung der
Kinder an den Verkehr, sondern vielmehr darin, die Sinne, die
Reaktionsfähigkeit und die Bewegungsabläufe der Kinder zu
schulen. Dabei werden vor allem die Probleme, die speziell Kinder im
Straßenverkehr haben, berücksichtigt:
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Kinder können Risiken nicht einschätzen
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Sie gehen davon aus, dass ein herannahendes Auto sicher anhalten wird
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Sie können wichtige von unwichtigen Wahrnehmungen nur schwer unterscheiden
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Sie nehmen viele Dinge in der Umwelt
wahr und sind oft nicht in der Lage, sie zu gewichten (z.B. ein
über die Straße rollender Ball, Freunde auf der
gegenüberliegenden Straßenseite)
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Die Fähigkeit, schnell von einem Ereignis auf ein neues umzuschalten ist noch nicht entwickelt
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Geschwindigkeiten und Entfernungen werden nicht richtig eingeschätzt
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Die Richtung einer Geräuschquelle kann nicht sicher festgestellt werden
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Aufgrund ihrer Körpergröße ist das Sichtfeld von Kindern stark eingeschränkt
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Kinder werden oft erst spät von Autofahrern hinter parkenden Fahrzeugen oder anderen Hindernissen erkannt
Da Kinder auch stark durch Nachahmung
anderer Verkehrsteilnehmer lernen, übernehmen sie häufig
falsches Verhalten im Straßenverkehr, das ihnen vorgemacht wird,
z.B. das Gehen trotz roter Fußgängerampel oder das
Überqueren der Straße neben dem Überweg.
Die Mobilitäts- und Verkehrserziehung hat in unserer Schule deshalb folgende Schwerpunkte:
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Bewegungs- und Gesundheitserziehung
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Sicherheitserziehung
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Unfallprävention
1. Bewegungs- und Gesundheitserziehung
Als Grundlegung der Verkehrserziehung
ist die Förderung der psychomotorischen Fähigkeiten, die auch
fächerübergreifend geschehen muss, unerlässlich. Sie
findet auch im Sportunterricht, an Projekttagen und in aktiven Pausen
während des Unterrichts und zwischen den Stunden statt. Die
Bewegungserziehung schult alle Sinne und motorischen Fähigkeiten
in Verbindung mit sensorischen, affektiven, sozialen und kognitiven
Komponenten. Dazu gehören:
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akustische und optische Wahrnehmungsspiele (Geräusche aus der Umwelt und aus dem Straßenverkehr wahrnehmen)
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Raum- und Raum-Lage-Wahrnehmung (Kinästhetik)
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Bewegungslieder
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Spiele zur rechts-links-Unterscheidung
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Überwinden von Hindernissen (z.B. bei Bewegungslandschaften in der Turnhalle)
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Gleichgewichts- und Balancierübungen
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Spiele zur Farbenunterscheidung
2. Sicherheitserziehung
Im ersten und zweiten Schuljahr sehen wir den Schwerpunkt im Rahmen der
Verkehrserziehung in der Schulung der Kinder als Fußgänger.
Dabei arbeiten wir mit der örtlichen Polizei zusammen, die wir zu
den Übungen auf der Straße mit hinzuziehen. Folgende Inhalte
werden dabei vermittelt:
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Das richtige Verhalten auf dem Gehweg
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Halt am Bordstein
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Alleine eine Straße überqueren
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Halt am Fahrbahnrand, auch bei Ablenkung
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Verhalten an der Fußgängerampel
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Verhalten am Zebrastreifen
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Überqueren der Straße zwischen parkenden Autos
In Zusammenarbeit mit den Eltern:
Über diese Übungen als
Fußgänger hinaus steht auch schon das Fahrradtraining
für die 2. Klassen auf dem Programm. Dazu bringen die Kinder ihre
eigenen Räder mit zur Schule und werden zur richtigen Handhabung
und zum sicheren Umgang mit dem Fahrrad angeleitet. Dies geschieht in
Form von Geschicklichkeitsparcours und Stationen auf dem Schulhof.
Übungen zum Radfahrtraining im Schonraum (auf dem Schulhof) trainieren
Des Weiteren wird sehr viel Wert auf das
Tragen eines Fahrradhelms gelegt. Durch praktische Demonstrationen
(z.B. mit einer Wassermelone) wird den Kindern verdeutlicht, welche
Folgen ein Unfall mit dem Fahrrad haben kann, wenn kein Helm getragen
wird. Auch das richtige Sitzen des Fahrradhelms wird besprochen und die
Helme werden entsprechend angepasst.
Für Kinder, die kein eigenes
Fahrrad oder einen Fahrradhelm besitzen, stehen der Schule mehrere
Kinderräder sowie Fahrradhelme zur Verfügung.
Im vierten Schuljahr steht die Radfahrausbildung im Mittelpunkt. Dabei wird zunächst auch noch im Schonraum geübt, um
zu trainieren.
Die theoretische und praktische
Radfahrausbildung im Straßenverkehr führen wir in enger
Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei durch. Darüber
hinaus bitten wir immer einige Eltern um ihre Mithilfe bei der
Beaufsichtigung der Kinder auf der Straße (vgl. Kapitel 13).
Zur praktischen Prüfung üben wir unter anderem
Zudem werden im Unterricht Kenntnisse
über das verkehrssichere Fahrrad sowie Kenntnisse über die
Pflege des Fahrrades und kleine Reparaturen vermittelt.
3. Unfallprävention
Zur Vermeidung von Unfällen auf dem
Schulweg werden Eltern und Kinder immer wieder darauf hingewiesen, den
Zebrastreifen oder den Überweg an den Ampeln an der
Grundschötteler Straße zu nutzen, auch wenn damit ein
kleiner Umweg verbunden ist. Diese Zeile will sich leider nicht
einrücken lassen.
Außerdem wird auf die Gefahren von Ausfahrten und
Einmündungen in der Steinkampstraße hingewiesen. Wichtig ist
für uns auch das Zurücklegen des Schulweges in Gruppen und
das Tragen von heller Kleidung, möglichst mit Reflektoren in der
dunklen Jahreszeit.
Falls Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden, ist uns wichtig, dass
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das Aussteigen aus dem PKW auf der gefahrlosen Seite erfolgt
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ein Kindersitz zum Transport benutzt wird
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das Kind ordnungsgemäß angeschnallt ist
Weitere Schwerpunkte im Bereich „Verkehrs- und Umwelterziehung“
Zu unseren Zielen im Rahmen der Mobilitäts- und Verkehrserziehung gehören darüber hinaus:
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Elternschulung und Information über alle
Inhalte der Verkehrserziehung, weil Eltern eine starke Vorbildfunktion
für die Kinder haben
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Stärkung der Kinder, um sie zu kritischen Verkehrsteilnehmern zu erziehen, die nicht falsche Verhaltensweisen nachahmen
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Sensibilisierung für umweltgerechtes Verhalten,
wie z.B. „zu Fuß gehen statt Auto fahren“ oder
„Fahrrad statt Auto“
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Einüben der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch den Besuch der Busschule des VER in Klassen 2/3
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