"Die Musik aber ist der wichtigste Teil der Erziehung:
Rhythmen und Töne dringen am tiefsten in die Seele und
erschüttern sie am gewaltigsten."
(Plato)
Seit Anfang Dezember 2009 ist es in
unserer Schule laut geworden; die lang ersehnten und vom Förderverein angeschafften
Trommeln sind eingetroffen.
Zur Freude der Schüler, die am Trommelprojekt von Herrn Süllow teilnehmen und
zum Leidwesen derjenigen, die den ungewohnten Geräuschpegel ertragen müssen,
findet seitdem regelmäßig Trommelunterricht statt.
Wie, fragt sich manch vorbeikommender
Zuhörer, ertragen eigentlich diejenigen, die sich in dem Klassenraum befinden,
solch einen Lärm und was ist das Ziel eines solchen Unterrichts?
Zunächst wird das, was dem Vorübergehenden
als Lärm erscheint, von den Beteiligten keineswegs als solcher empfunden, sondern
das Trommeln löst bei den Ausführenden ein Gefühl des Wohlbefindens aus und verschafft
ihnen Freude und es kann langfristig ihr Selbstbewusstsein und ihre Leistungsfähigkeit
steigern.
Trommeln hat zum einen eine anregende und
körperliche aktivierende Komponente (ergotroper Effekt) und zum anderen, so
unglaublich es auch klingen mag, eine entspannende und körperlich beruhigende
Wirkung (trophotroper Effekt) auf den Spieler.
Trommeln gehören mit zu den ältesten
Instrumenten und ihre Handhabung ist so einfach, dass jeder Mensch dieses
Instrument ohne Vorkenntnisse sofort spielen kann (im Gegensatz zu unseren
bekannten Tasten-, Saiten- und Blas-instrumenten). Auch können keine Misstöne
entstehen, und "falsch spielen" kann man grundsätzlich auch nicht (sondern
eventuell nur anders).
Je nach Lernfortschritt der Teilnehmer
steigert sich das Niveau von einfachen unisono gespielten Rhythmen hin zu
mehrstimmigen, hochkomplexen und ineinander greifenden Rhythmen mit eingebauten
Stopps, Solophrasen und Liedern sowie begleitender Kleinpercussion (Glocken,
Kalebassen usw.).
Gleichzeitig mit den verschiedenen
Rhythmen wird die Spielweise der Trommel geübt, d.h. die Körperhaltung, die
Anschlagarten und die Anschlagtechnik werden immer wieder ins Bewusstsein
gebracht und dadurch nach und nach automatisiert.
Oberstes Ziel des Trommelns ist die Umwandlung
von Stress in positiven Stress d.h. zu lustvoll erlebter Anstrengung.
Die auf diese Weise erlebte Befriedigung und
das beim Trommeln häufig empfundene Glücksgefühl können auf sehr viele andere
Bereiche, bei denen die gestellten Anforderungen als unangenehm oder belastend
wahrgenommen werden, positive Rückwirkungen haben. In diesem Zusammenhang
sollte nicht unerwähnt bleiben, dass beispielsweise Coaching-Seminare, in denen
das Trommeln an erster Stelle steht, auch mit Führungskräften aus Politik und
Wirtschaft durchgeführt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das
Trommeln unter anderem folgende Bereiche fördert oder verbessert oder unterstützt
- das Selbstwertgefühl
- die Körpermotorik
- die Konzentrationsfähigkeit
- das Wahrnehmungsvermögen
- die Ausdauer
- die Reaktionsfähigkeit
- das Gemeinschaftsgefühl
- die Einsicht in die Notwendigkeit von
Einordnung
- die Führungsfähigkeit
- die Selbstlernkompetenz
- das Rhythmusgefühl
- die Kreativität
-- die Stressbewältigung
- die Gelassenheit
"Musik
wäscht den Staub des Alltags von der Seele"
(Afrikanisches Sprichwort)
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