2.1 Unser Schulprofil
Neben
der Vermittlung von Wissen und der damit verbundenen Vorbereitung auf
die weiterführen- den Schulen sowie der Aufgabe, in unseren
Schülern und Schülerinnen Werte zu einem respektvollen und
gewaltfreien Umgang miteinander zu verankern, hat sich unsere Schule
folgende Schwerpunkte in der Förderung unserer Schüler und
Schülerinnen gesetzt:
1. Sport- und Bewegungsförderung
2. Leseförderung
3. Musisch-künstlerische Förderung
1. Sport- und Bewegungsförderung
„Kinder und Jugendliche
brauchen Bewegung, damit sie sich gesund und leistungsfähig
entwickeln. Bewegung ist nicht nur unerlässlich für die
körperliche, sondern auch für die kognitive Entwicklung; sie
fördert die Lernbereitschaft, die Lernfähigkeit und das
psychosoziale Wohlbefinden. Mit ihren Bewegungen begreifen, erobern und
erweitern Kinder und Jugendliche ihre Welt und erwerben Selbstkontrolle
und Selbstachtung. Auch durch Bewegung eignen sich Kinder und
Jugendliche ihre Umwelt an und lernen, in ihr eine eigene
Persönlichkeit zu entwickeln. Bewegung ist Voraussetzung, um am
gesellschaftlichen Leben, insbesondere im Sport, aktiv und gestaltend teilnehmen zu können.“
(Niedersächsisches Kultusministerium: Lernen braucht Bewegung, Hannover 2004)
Aufgrund der veränderten
Lebensbedingungen von Kindern infolge von Technisierung, Medien- und
Konsumorientierung werden ihnen oftmals wichtige für die
Entwicklung notwendige Bewegungserfahrungen vorenthalten bzw. nur
eingeschränkt ermöglicht. Wir beobachten zunehmend, dass
immer mehr Kinder bereits bei der Einschulung unter Übergewicht,
Koordinations- und Haltungsschwächen sowie geringerer
Belastbarkeit leiden. Daher gehören Bewegung - Spiel - Sport zur
pädagogischen Grundorientierung unserer Schule. Wir wollen als Hauptschwerpunkt
in unserem Schulprofil mit dem Konzept “bewegungsorientierte
Schule” diesen veränderten Lebensbedingungen entgegenwirken,
indem wir die Kinder in allen Bereichen des Schulalltags zur Bewegung
motivieren und auf diese Weise die physische und psychische Entwicklung
positiv beeinflussen.
So setzen wir “bewegungsorientierte Schule“ um:
Schulsport:
Kinder im Grundschulalter haben einen
starken Bewegungsdrang und eine ausgeprägte Spielfreude; sie
möchten laufen, klettern, springen, spielen, ihre Geschicklichkeit
ausprobieren und ihre Kräfte messen. An unserer Schule versuchen
wir, diesen Ansprüchen auch unter Berücksichtigung des
gesundheitserzieherischen Aspektes im Schulsport gerecht zu werden und
allen Schülern und Schülerinnen Spaß am Sport zu
vermitteln. Gleichzeitig legen wir Wert darauf, die Kinder auch
für verschiedene Sportarten zu motivieren und sportartspezifische
Bewegungsfertigkeiten zu fördern.
In den verbindlichen Einheiten des
Sportunterrichts können alle unsere Schüler und
Schülerinnen das Miteinanderspielen erlernen, grundlegende
Bewegungserfahrungen sammeln, darüber hinaus sich Fertigkeiten
aneignen und das Sportabzeichen erwerben. Der Sportunterricht wird in
der Turnhalle auf unserem Schulgelände erteilt. Im Sommer nutzen
wir auch den Sportplatz an der Köhlerwaldstraße in
Volmarstein sowie den Sportplatz auf dem Harkortberg, auf dem jedes
Jahr unser Sport - und Spielfest unter Mithilfe der Eltern stattfindet.
Zu der Sportanlage Köhlerwaldstraße gehört ein
Hallenbad, in dem unser Schwimmunterricht durchgeführt wird. In
diesem Hallenbad profitieren unsere Schüler/innen von dem
Hubboden, der auf 5 verschiedene Wassertiefen (30 cm, 60 cm, 90 cm, 125
cm, 180 cm) eingestellt werden kann, sodass vom Anfängerschwimmen
bis zur Abnahme des Jugendschwimm-abzeichens in Bronze und Silber fast
alles möglich ist, denn die für den Erwerb der
Schwimmabzeichen notwendigen 1m - und 3m - Sprünge werden von den
Bademeistern der umliegenden Hallenbäder abgenommen.
Bewegungspausen:
Die ersten und zweiten Schuljahre achten darauf,
gemeinsam oder individuell eine 5-minütige Bewegungspause zwischen
den Unterrichtsstunden auf dem Flur oder dem Schulhof einzulegen, um
danach wieder entspannt und erholt am Unterricht teilnehmen zu
können. Zusätzlich zu den individuellen Bewegungspausen
werden insbesondere in der Schuleingangsphase gemeinsame Pausen mit
Bewegungsliedern und -spielen durchgeführt.
Pausensport:
Das ist lt. Richtlinien der Sport, den
die Schüler/innen in der Pause in der Regel ohne Anleitung einer
Lehrkraft betreiben. Auf unserem Schulhof finden die Kinder
vielfältige Möglichkeiten in der Pause ihrem Spiel- und
Bewegungsdrang nachzukommen. Das sind im Einzelnen:
Im abgeteilten Bereich vor der Torwand
regelt ein fester Fußballplan, welche Klasse an welchem Tag in
welcher Pause dort Fußball spielen darf. Ferner befinden sich auf dem Schulhof:
2 Tischtennisplatten
1 Basketballkorb
1 Kletterburg mit verschiedenen Kletter- und Balanciermöglichkeiten
3 verschieden hohe Reckstangen
2 aufgemalte Felder für Völkerball oder Softballtennis
1 breite Rutsche
1 Kletterwand
3 Hüpfplatten
1 Netzkletterwand
Während der Pausen können die
Kinder sich zusätzlich eigenes Spielmaterial wie z. B.
Dosenstelzen, Plastikbälle, Springseilchen usw., das unsere
Klassen eigens dafür angeschafft haben, ausleihen. Da
Kinder sich wohl fühlen, wenn sie natürliche Freiräume
nutzen können, bieten wir ihnen diese so weit wie möglich an
unserer Schule an. Dazu wurden die Trennzäune innerhalb des
Schulhofs beseitigt, sodass die Kinder in den Grünzonen spielen
dürfen. Für Entspannung sorgen zahlreiche Ruhe- und
Rückzugszonen auf dem Schulhof.
Klassenräume:
Unsere Klassenräume sind
gleichzeitig auch Bewegungsräume für die Kinder. Wir achten
darauf, dass die Kinder nicht entgegen ihres entwicklungsbedingt
notwendigen Bewegungsbedürfnisses den ganzen Vormittag still auf
ihren Plätzen sitzen. Durch angemessene Rhythmisierung des
Schulalltages und vielfältigen Methodenwechsel innerhalb des
Unterrichts können sich die Kinder im Klassenraum oft auch frei
bewegen.
Denn neben dem Sportunterricht ist auch die Einbeziehung
von bewegungsfördernden Übungen im Schulalltag wichtig, bei
der sich Konzentrations- und Entlastungsphasen abwechseln können.
Obwohl diese meist nur von kurzer Dauer sind, können sie die
Aufmerksamkeit und Konzentration der Kinder entscheidend fördern.
Damit unser Kollegium in der Lage ist, solche Bewegungspausen mit den
Kindern im Unterricht durchzuführen, nahmen wir an einer
entsprechenden kollegiumsinternen Fortbildung zu diesem Thema teil.
Sport - AG:
Wenn unsere Schule aufgrund der
vorhandenen Lehrerstunden die Möglichkeit hat
Arbeitsgemeinschaften einzurichten, wird u. a. eine Sport - AG
angeboten. Momentan findet für unseren 2. Jahrgang jeden Freitag
nach dem Unterricht eine Handball AG (ausgerichtet vom TUS Wetter) in
unserer Turnhalle statt.
Sportförderung:
Sportkräfte mit der
Befähigung, „Kompensatorischen Sportunterricht“ zu
erteilen, haben ein schulinternes Förderkonzept entwickelt. Liegen
die Schwerpunkte in Klasse 1 und 2 auf der Schulung der Wahrnehmung,
Koordination und Ausdauer, verlagert sich die Schwerpunktsetzung
zusätzlich in Klasse 3/4 auf Haltungsbewusstsein/
Haltungsleistungsfähigkeit. Die Förderung kann aber immer nur
dann stattfinden, wenn das Lehrerstundenkontingent dies zulässt.
Sport- und Spielfest:
Für unsere Schüler und Schülerinnen veranstalten wir regelmäßig im Jahr verschiedene Sporttage:
Nach dem Motto “Sieger sein ist schön, gemeinsam siegen ist wichtiger“
findet an unserer Schule seit über zehn Jahren das Sport- und
Spielfest unter aktiver Mithilfe der Eltern statt. Diese Veranstaltung
beinhaltet einerseits die herkömmlichen Bundesjugendspiele (50 m -
Lauf, 800 m - Lauf, Weitsprung
und Schlagballweitwurf) mit den üblichen Sieger- und
Ehrenurkunden, sowie andererseits 5 lustige Mannschaftswettspiele, bei
denen die Gruppenleistung im Vordergrund steht. Diese wird
jahrgangsintern gewertet und jede Mannschaft mit einer Urkunde
ausgezeichnet. Außerdem kann zusätzlich das Sportabzeichen
erworben werden.
Eislaufspaß:
Zur Tradition unserer Schule gehört
es seit Langem schon, dass wir jedes Jahr im Februar zur Eislaufbahn
nach Unna fahren. Ab diesem Schuljahr gilt aus Kostengründen eine
neue Regelung: Es nehmen jeweils nur die 1. und 3. Klassen daran teil,
während die 2. und 4. Klassen eine Theatervorstellung besuchen.
Dort, in Unna, haben wir die
Möglichkeit, auf einer abgetrennten kleinen Eisbahn -
ungestört vom übrigen Eislaufpublikum - unseren
Eislaufunterricht durchzuführen und uns zwischendurch mit den
Kindern eine verdiente Pause in einem kleinen Raum direkt an dieser
Eisfläche zu gönnen. Wie bei vielen unserer schulischen
Veranstaltungen werden wir auch hier tatkräftig von den Eltern z.
B. beim Schlittschuhanziehen oder sogar beim selbstständigen
Leiten einer Kleingruppe unterstützt.
Tanztreff:
Diese Veranstaltung hat keinen
Wettkampfcharakter. Es soll unseren Schülern und Schülerinnen
Spaß machen, die im Sportunterricht eingeübten Tänze
allen Kindern der Schule an einem Vormittag vorzuführen, sowie die
Tänze der Mitschüler kennen zu lernen.
Panama - Lauf:
Seit Jahren beteiligt sich unsere Schule am Panama -
Lauf, der von Wetter nach Herdecke zum Gymnasium am Bleichstein
führt. Das erlaufene Geld wird über den Gründer Herrn
Paul Heer zur Unterstützung der anstehenden Projekte in Panama
weitergeleitet.
Radfahrausbildung:
Da Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 und
2 in steigendem Maße als Radfahrer am Straßenverkehr
teilnehmen, und Unfälle, an denen diese Schülergruppe
beteiligt ist, erheblich zugenommen haben, wird an unserer Schule,
gemäß des Runderlasses des Kultusministeriums, ein
Radfahrtrainingsprogramm im 2. Schuljahr durchgeführt. Dies
geschieht teilweise unter der Mithilfe der Eltern im Schonraum auf
unserem Schulhof, mit dem Ziel, durch aktives Handeln und
vielfältiges wiederholtes Üben mehr Sicherheit beim Radfahren
zu erreichen.
Im 4. Schuljahr führen wir die
Radfahrprüfung durch, die aus einem theoretischen und einem
fahrpraktischen Prüfungsteil besteht. Während die Theorie
gemeinsam durch die Polizei und die jeweilige Klassenlehrerin in der
Klasse vermittelt wird, erfolgt die praktische Vorbereitung auf die
Radfahrprüfung, für die auch wieder Lehrerin und Polizei
zuständig sind, in der realen Verkehrssituation, d.h. auf den
Straßen unseres Schulbezirks. Am Tage der Radfahrprüfung
werden Eltern, Lehrer und die Polizei der Jugendverkehrsschule an den
Kontrollpunkten zur Bewertung eingesetzt.
Nach bestandener Prüfung erhalten die Schüler und Schülerinnen den „Radfahrführerschein“.
Bewegungsangebote in der OGS (Offenen Ganztagsschule):
Es wird überlegt, dass die
verschiedenen Bewegungsangebote der „Offenen
Ganztagsschule“ wieder von allen Kindern der Schule genutzt
werden sollen, auch wenn sie nicht die „OGS“ besuchen.
Organisationsentwicklung:
Schulleitung und Lehrkräfte
tauschen sich regelmäßig auf Lehrer- und Fachkonferenzen zu
dem Thema „Bewegungsorientierte Schwerpunkte unserer
Schule“ aus und sind bemüht, weitere
Entwicklungsschwerpunkte voranzutreiben.
2. Leseförderung
"Schock deine Lehrer und lies ein Buch!" - unter diesem Motto
führten zwölf Bibliotheken in NRW "SommerLeseClubs" ein.
An unserer Schule ist es üblich,
dass unsere Schülerinnen und Schüler gerne zum Buch greifen,
denn in unserer schuleigenen Bücherei „Leseland“ haben
sie die Möglichkeit, unter über 1000 Büchern ganz nach
ihren Interessen Bücher auszuwählen und auszuleihen. Unser Leseland entstand im Jahr 2005 und
ist in den Räumlichkeiten oberhalb der Turnhalle eingerichtet. Mit
viel Sinn für Behaglichkeit gibt es dort Leseecken mit Sitzkissen,
eine Rundecke mit Bänken und Tischen und ein Lesepodium. Die Räumlichkeiten des Leselandes
nutzen wir nicht nur um Bücher auszuleihen, sondern auch dazu,
gemütliche „Schmökerstunden“ zu verbringen und
den Kindern die Möglichkeit zu bieten, in verschiedenen
Büchern zu schnuppern, sich gegenseitig über gelesene
Bücher auszutauschen, Bücher zu empfehlen und als Ort, an dem
wir als Lehrerinnen in angenehmer Umgebung vorlesen. Zur besseren Orientierung bei der
Ausleihe sind die Bücher nach Lesestufen und Themen geordnet:
Unseren Schulanfängern bieten wir Bilderbücher und
Bücher für Leseanfänger an. Ab dem zweiten Schuljahr
können die Schülerinnen und Schüler unter fiktiven
Geschichten, Sachbüchern und englischen Bilderbüchern
auswählen. Bei der Anschaffung der Bücher, die weitestgehend
von unserem Förderverein übernommen wurde, haben wir die
Interessen der Schüler und Schülerinnen berücksichtigt,
daher finden sich in unserer Bücherei aktuelle Reihen, die gerade
bei Kindern „in“ sind. Auch zur weiteren Bestückung
unseres Leselandes dürfen die Schülerinnen und Schüler
stets Wünsche äußern, die wir bei Neuanschaffungen
berücksichtigen.
Motivierend für den Griff zum Buch
wirkt auch das Leseprogramm „Antolin“, welches an unserer
Schule genutzt wird. Antolin ist ein innovatives Portal im Internet zur
Leseförderung von der ersten bis zur zehnten Klasse. Die
Schüler und Schülerinnen lesen ein Buch und beantworten dann
interaktive Quizfragen zum Inhalt. Auf diese Weise fördert Antolin das sinnentnehmende Lesen und
motiviert die Schüler und Schülerinnen, sich mit den Inhalten
der gelesenen Werke auseinander zu setzen. Dadurch unterstützt
Antolin die selbstbestimmte Entwicklung der eigenen Leseidentität.
Die Lesefertigkeit ist mit vielen intellektuellen Fähigkeiten
unmittelbar verbunden: Sie beeinflusst die Entwicklung des
Vorstellungsvermögens, der Fantasie, der Sprach- und
Ausdrucksweise und ist Grundlage für die Erfahrung, wie
bereichernd und (ent-)spannend Lesen sein kann. Diese Fähigkeiten
und Erfahrungen zu entwickeln, zu fördern und zu schützen ist
das Ziel von Antolin. Wir als Lehrkräfte haben bei
Antolin einen eigenen Zugang, der einen detaillierten Überblick
über die Leseleistung der Schüler und Schülerinnen
bietet. Die Daten geben Aufschluss über die Entwicklung der individuellen
Lesebiografie und machen etwaige Defizite deutlich. Dadurch entsteht
eine optimale Wissensgrundlage für die gezielte Leseförderung
im Unterricht. Antolin enthält Quizfragen zu den
Klassikern der Kinder- und Jugendbuchliteratur ebenso wie zu wichtigen
Neuerscheinungen und Büchern auf englisch, französisch und
türkisch. Dieses breit gefächerte Angebot wird kontinuierlich
aktualisiert und um weitere Titel ergänzt. Dadurch haben die
Schüler und Schülerinnen jederzeit Zugriff auf eine profunde
Zusammenstellung hochwertiger Kinder/-Jugendliteratur verschiedener
Themen und Genres. Eine Auswahl, die sich im Buchangebot der Schulen,
in Büchereien und im Buchhandel spiegelt.
Antolin
-
stellt eine integrative Lernumgebung dar: Buch + Internet = Antolin
-
fördert die Schüler und Schülerinnen auf ihrem Weg zum eigenständigen Lesen
-
bietet bei der Leseförderung einen gemeinsamen Bezugspunkt für alle
Schüler und Schülerinnen
-
eignet sich zur sinnvollen Differenzierung
-
bietet Lehrkräften
aussagekräftige Informationen zum Textverständnis und zur
Leseleistung ihrer Schüler und Schülerinnen
-
verbindet das Lernen in der Schule mit dem Lesen am Nachmittag
3. Musisch-künstlerische Förderung
Der musisch-künstlerische Bereich
ist fest verankert in den Richtlinien des Landes NRW: „Die
Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere lernen, …
die eigene Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit
sowie musisch-künstlerische Fähigkeiten zu entfalten.“
(RL S.11)
Die Richtlinien geben vor, dass diese
Kompetenzen sowohl in den einzelnen Fächern (Deutsch, Musik,
Kunst, Religion, Englisch und Sport) als auch fächer- und
klassenübergreifend erworben werden sollen. Ziel des Unterrichts
ist es, die kindliche Persönlichkeit in all ihren Facetten
auszuprägen. Einfühlungsvermögen, Kreativität,
Konzentration, Motivations-, Kommunikations- und Teamfähigkeit
werden dabei gefördert. Schule hat nicht nur die Aufgabe,
kognitive Fähigkeiten zu vermitteln, sondern darüber hinaus
die emotional-soziale Seite der kindlichen Persönlichkeit zu
entdecken und zu entwickeln. Dazu eignet sich im Besonderen die Arbeit
im künstlerischen Bereich. Es zeigt sich, dass auch Kinder mit
Schwächen im kognitiven Bereich hier ihre Talente entdecken und
durch positive Erfahrungen ihr Selbstwertgefühl ausbauen
können. Künstlerisches Tun vollzieht sich
in zwei Bereichen. Zum einen ist es die tägliche Arbeit mit den
Kindern in den einzelnen Unterrichtsfächern. Zum anderen bekommen
die Kinder an unserer Schule, wann immer es möglich ist
Gelegenheit, Ergebnisse ihrer künstlerischen Arbeiten einer
Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei Aufführungen und
Ausstellungen erhalten sie ein Feedback und erleben Wertschätzung,
die ihnen und ihrer Leistung entgegengebracht wird. Für viele
Kinder sind diese Präsentationen Motivation, sich in besonderer
Weise anzustrengen. Die Erfahrung des gemeinsamen Erfolgs stärkt
außerdem den Zusammenhalt in der Klasse oder Gruppe.
Pädagogische Prozesse werden bei diesen Gelegenheiten initiiert
und gebündelt.
Die Art der Darbietungen ist
vielfältig: Theateraufführungen, Krippenspiele, Musicals,
Singspiele, Schattenspiele, Schwarzlichttheater, Tänze,
Zirkusvorstellungen, deutsche und englische Sketche, Stabpuppenspiele,
Figurentheater, Auftritte von Chor, Instrumentalgruppen oder Solisten
bei Klassenfeiern, Schulfesten, Schulgottesdiensten und
Weihnachtsfeiern sowie Kunstausstellungen nach Unterrichtsreihen und
Projektwochen. Die unterschiedlichen Kompetenzen und
Stärken der einzelnen Lehrerinnen und die kollegiale
Zusammenarbeit ermöglichen die Vielfalt des Angebots. Dabei werden
wir von einer tatkräftigen und engagierten Elternschaft
unterstützt. Feste und Feiern im Laufe des
Schuljahres bieten einen geeigneten Rahmen, die Ergebnisse der Arbeit
vorzustellen und so zu einem besonderen Erlebnis für Kinder,
Eltern und Lehrerinnen werden zu lassen.
2.2 Selbstständiges Lernen - Ziel an unserer Schule und für unsere Schüler
Auf selbstständiges Lernen ist heute jeder Mensch,
egal welchen Alters und welcher Vorbildung, angewiesen. Manches Wissen
veraltet schnell, anderes Wissen entsteht neu und wieder anderes Wissen
muss neuen Kontexten angepasst werden. Der Wandel zur
Wissensgesellschaft, in der Wissen zur zentralen Ressource einer
Gesellschaft geworden ist, fordert von jedem und jeder Einzelnen, sich
immer wieder auf neue Lernprozesse einzulassen. Das in der Schule
einmal erworbene Wissen reicht mit Sicherheit nicht aus, um
künftigen Anforderungen im Beruf und im Alltag gerecht zu werden.
Von dieser Voraussetzung ausgehend ist die Bedeutung des
selbstständigen Lernens nicht hoch genug einzuschätzen.
Entsprechend wird der Stellenwert der Lernkompetenz oder des
„Lernen Lernens“ als Schlüsselqualifikation in allen
aktuellen Curricula betont.
2.2.1 Kinder sind erfahrene Lerner
Kinder sind, wenn sie in die Schule kommen, bereits sehr
erfahrene Lerner. Kinder lernen schon in sehr jungem Alter aus eigenem
Antrieb, aus eigener Neugier, aus eigenem Interesse. Sie eignen sich
Fertigkeiten und Wissen an, zum Teil unter Rückgriff auf
Anleitung, zum Teil aber auch ohne explizite Hilfe – im
probierenden Handeln, im Mit-Tun oder in der Aushandlung mit anderen
Kindern.
Die Gelegenheiten zum Lernen stellt die
Umwelt zur Verfügung, in der Kinder aufwachsen. Wir gehen davon
aus, dass eine anregungsreiche und fürsorgliche Umwelt Kinder in
ihrem natürlichen Lernbedürfnis unterstützt und auf
diese Weise vielseitig zu ihrer Entwicklung beiträgt.
2.2.2 Kinder brauchen selbstständiges Lernen
Selbstständiges Lernen zeichnet
sich dadurch aus,
dass die Motivation zum Lernen und auch der Wille zum Lernen gegeben
sind, was sich bei der Überwindung von möglichen Hindernissen
und Schwierigkeiten als durchaus günstig erweist. Selbstbestimmtes
Lernen ist mit einem hohen Engagement des Lernenden verbunden, was zu
einer breiten Aktivierung vorhandener Ressourcen führt,
möglicherweise auch zur Entdeckung bisher ungenutzter Potenziale.
Es ist dadurch gekennzeichnet, dass der Lernende das Ziel des Lernens
selbst bestimmt und weitgehend den Prozess auch selbst steuert. Die
Fähigkeit, sich
selbstständig Wissen anzueignen, Lernprozesse selbst zu
initiieren, zu planen, erfolgreich zu organisieren und zu regulieren,
und zwar individuell und in Kooperation mit anderen ist Ziel des
selbstständigen Lernens. Kinder brauchen die Fähigkeit des
selbstständigen Lernens, um die ihr Leben begleitenden immer neuen
Lernanforderungen meistern zu können. Nicht nur aus dieser
Zielperspektive lässt sich die Bedeutung des selbstständigen
Lernens begründen.
2.2.3 Merkmale selbstständigen Lernens
-
Schüler arbeiten weitgehend selbstständig – d.h. ohne die direkte Instruktion der Lehrkraft.
-
Sie können aus mehreren Lernangeboten auswählen.
-
Sie arbeiten gleichzeitig an unterschiedlichen Aufgaben.
-
Die Lernaufgaben sind interessen- und leistungsdifferenziert.
-
Die Aufgaben werden allein, zu zweit oder in kleinen Gruppen bearbeitet.
-
Ergebnisse können mit Hilfe von Lösungsblättern selbst oder gegenseitig zu zweit korrigiert werden.
2.2.4 Methoden des selbstständigen Lernens
Im Offenen Unterricht ist das
selbstständige Lernen durchgängiges Unterrichts-prinzip. Es
bezieht sich also nicht bloß auf den Bereich des Übens und
Lernens, sondern beispielsweise auf die selbstständige Erarbeitung
von Inhalten durch forschendes und entdeckendes Lernen und die
Einbeziehung außerschulischer Lernorte.
Im Projektunterricht
steht ebenfalls der Realitätsbezug des Lernens im Vordergrund
sowie das Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Die Ergebnisse eines Projekts
sind anfassbare Produkte, beispielsweise Broschüren, Plakate oder
Spiele.
Im Werkstattunterricht
bearbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig
unterschiedliche Aspekte eines übergreifenden Themas. Dadurch,
dass einzelne Schüler Experten für bestimmte Bereiche sind,
spielt der Gedanke der „Schüler als Lehrende" hier eine
wichtige Rolle.
Stationenlernen
ist eine weitere Möglichkeit des selbstständigen Lernens.
Nach dem Prinzip des „Zirkeltrainings" laufen die
Schülerinnen und Schüler nacheinander verschiedene
vorbereitete Lernstationen an. Eine Selbstkontrolle oder die Kontrolle
durch den Lehrer oder Mitschüler sind möglich.
Die Arbeit mit Wochenplänen
bezieht sich auf unterschiedliche Zeiträume (eine bis mehrere
Unterrichtsstunden pro Tag). In den Wochenplänen sind Aufgaben zur
selbstständigen Arbeit formuliert. Eine Selbstkontrolle oder die
Kontrolle durch den Lehrer oder Mitschüler sind auch hier
möglich.
Der Begriff Freiarbeit
wird verwendet für verschiedene Formen des selbstständigen
Lernens. Im ursprünglichen Sinne wird darunter ein thematisch
weniger zielgerichtetes Lernangebot im Klassenraum verstanden, das
nicht unbedingt einem bestimmten Fach zugeordnet ist, aus dem die
Schülerinnen und Schüler frei auswählen können.
Häufig handelt es sich dabei um Lernangebote zum Üben und
Wiederholen, möglich sind ebenso kleine projektorientierte
Aufgaben.
Ebenso vielfältige Aufgaben und Lernangebote können als Lernkartei
präsentiert werden. Das Typische der Lernkartei besteht darin,
dass in der Regel jede Karte nur einmal vorhanden ist und von mehreren
Schülern nacheinander bearbeitet werden kann. Andere
Lernkarteien eignen sich besonders, um individuell Faktenwissen zu
trainieren. Diese sind in der Regel so aufgebaut, dass auf der
Vorderseite eine Frage und auf der Rückseite der Karte die
jeweilige Antwort steht. Besonders geeignet ist diese Form der
Lernkartei, wenn sie nach dem 5-Fächer-Prinzip verwendet wird:
Gewusster Stoff wandert jeweils ein Fach weiter.
Eine zeitgemäße Form des selbstständigen Lernens ist die Arbeit mit PC und im Internet, die auch an unserer Schule eingesetzt wird.
2.2.5 Lehrerrolle und selbstständiges Lernen
In einem Unterricht, in dem Kinder selbstständig
lernen, ändert sich auch die Rolle des Lehrers. Es geht nicht mehr
darum, den Schülern die Unterrichtsinhalte zu vermitteln sondern
vielmehr darum, ihnen geeignete Lernfähigkeiten an die Hand zu
geben, damit sie selbstständig lernen können.
Statt…
-
Lernziele vorzugeben, muss der Lehrer die Schüler dahinführen, dass sie ihre Lernziele selbst bestimmen.
-
Lernziele zu begründen, muss der Lehrer die
Schüler darauf vorbereiten, dass sie sich selbst die Bedeutung
ihrer Lernziele bewusst machen.
-
Motivation aufzubauen, muss der Lehrer die Schüler dazu bringen, sich selbst zu motivieren.
-
die Lernhandlung zu planen und durchzuführen,
muss der Lehrer die Schüler befähigen, eigenes Lernen
vorzubereiten und durchzuführen.
-
Vorwissen zu aktivieren, muss der Lehrer die Schüler anleiten, sich selbst auf Vorwissen zurück zu besinnen.
-
Lerngegenstände zu erklären, muss der
Lehrer den Schülern geeignete Lernstrategien vermitteln, um selbst
Lerngegenstände zu erarbeiten.
-
zur Anwendung von Gelerntem anzuleiten, muss der Lehrer die Schüler dahin führen, Erarbeitetes selbst anzuwenden.
-
den Verlauf von Lernprozessen zu überwachen,
muss der Lehrer die Schüler anleiten, ihre Lernfortschritte mit
den selbst gesetzten Zielen zu vergleichen.
-
den Lernfortschritt zu überprüfen, muss
der Lehrer die Schüler befähigen, ihren Lernfortschritt
selbst zu beurteilen.
-
Lernstrategien bei Problemen zu steuern, muss der
Lehrer die Schüler darauf vorbereiten, selbst alternative
Lernstrategien zu wählen.
-
den Lernprozess und das Ergebnis zu beurteilen,
muss der Lehrer die Schüler befähigen, den eigenen
Lernprozess und das Ergebnis selbst realistisch beurteilen zu
können.
-
die Lernmotivation zu erhalten, muss der Lehrer den Schüler vermitteln, ihre eigene Motivation zu erhalten.
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